Kubickident - Haftcreme für die FDP

Shownotes

Auch in dieser Woche kommen die beiden Parteivorsitzenden von Grundlos Gute Laune nicht an Christian Lindner vorbei. Der hört nämlich einfach nicht auf, dusseliges Zeugs zu erzählen. Da lassen sich Tobias Mann und Philip Simon natürlich nicht zweimal bitten und dirigieren sich durch die Partitur dieser Kakophonie. Damit aber stimmungstechnisch alles schön im Yin und Yang bleibt, geht es heute auch noch um die gute, alte Tante SPD. Die hat nämlich einen ganz alten Wahlkampfschlager wiedergefunden: Angst. Und wenn dann zum Schluß Richard David Precht noch erklärt, warum er nicht mehr in Talkshows eingeladen wird, dann kullern die Tränen. Vor Lachen und Weinen …

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00:00:00: Jetzt drücke ich ok. Ja bisher auch kaum Aussetzer.

00:00:04: Ja doch, die wirst du noch erleben heute von mir die Aussetzer.

00:00:08: Ich bin richtig in Stimmung für Aussetzer.

00:00:11: Also ihr Geistige vielleicht schon, aber ich meine jetzt rein technischer Aussetzer so im Zoom, dass es abreißt.

00:00:16: Ich dachte eher so emotionale Aussetzer, dass wir mal wieder so eine Folge machen, wo man die Hälfte von mir piepen muss.

00:00:24: Das ist im Moment so mein innerer Zustand, so eine Folge, die im Prinzip komplett gepiept werden muss.

00:00:30: Ja also weil du dich ja immer so dagegen verwehrst auch diesen Hate in diesen Hate Speech zu verfallen.

00:00:35: Absolut, das ist ja auch nicht mein Ding.

00:00:37: Weil du auch so bist nach der inneren Harmonie.

00:00:38: Absolut, ja.

00:00:39: Ja, schauen wir mal wie weit wir heute mit innerer Harmonie kommen.

00:00:42: Ich bin nicht sonderlich zuversichtlich.

00:00:44: Ich habe tatsächlich fünf Zitate, aber das erste können wir ganz schnell abhaken.

00:00:48: Du, du musst dich für deine Zitate nicht rechtfertigen. Ich habe sogar noch eins mehr.

00:00:51: Aber du kennst unser Problem, ne? Unser Problem und das ist ein Problem vieler Männer in diesem Land ist Länge.

00:00:58: Ja gut, da kann ich mit Fugunrecht behaupten, dass es zumindest jetzt was den Podcast angeht, nicht mein Problem.

00:01:04: Länge ist nicht das Problem.

00:01:06: Länge ist Technik.

00:01:07: Technik ist eher dein Problem.

00:01:10: Wenn ich einen geletzten Aussetzer denke, ist Technik eher dein Problem.

00:01:15: Das ist mir jetzt aber zu privat, muss ich dir ganz ehrlich sagen.

00:01:18: Ich glaube wirklich, wir sollten öfters Vormittags aufzeichnen.

00:01:22: Ich spüre da noch eine wachere Energie, als wenn ich mich hier abends um 17, 18 Uhr fürs Mikroschleppe und mir noch eine Spezie reinknalle.

00:01:31: Ja, und das liegt bei mir daran, dass ich auch Vormittags schon trinke.

00:01:34: Ich habe heute schon, weil Sie haben mir schon direkt zwei Gin Tonic reingestellt, bevor wir jetzt hier aufzeichnen.

00:01:40: Jetzt ist doch alles entspannt.

00:01:43: Hey, ihr da draußen im Podcast Land.

00:01:54: Es ist wieder mal so weit für eure 14-tägliche Dosis.

00:01:57: Grundlos gut laune, eurem True Crime Podcast für Verbale verbrechen.

00:02:01: Und es gibt auch in dieser Woche wieder mal mehr zu besprechen, als uns lieb ist.

00:02:06: Winston Churchill soll mal gesagt haben, Charakter zeigt sich nicht im Erfolg, sondern in der Niederlage.

00:02:12: Und da hat er auch heute immer noch recht.

00:02:15: Übrigens Tobias Mann hier am Mikrofon und ich bin nicht allein den Charakter nicht absolut stabil in Sieg und Niederlage.

00:02:22: Ist der Mann, der mir heute wieder mit einem gewohnt, grundlos gut gelaunten Gesichtsreistruck gegenüber sitzt.

00:02:27: Und das ist kein geringerer als Philipp Simon.

00:02:30: Muchas gracias.

00:02:32: Und sag mal, direkt eine Frage an dich.

00:02:36: Hast du zum Geburtstag so ein Zitatebuch geschenkt bekommen?

00:02:39: Es ist jetzt schon die zweite Folge in Folge, dass du letzte Mal warst, Willy Brandt.

00:02:46: Und jetzt knallst du mir hier direkt den Winston Churchill um die Ohren.

00:02:50: Ja, ich dachte mal so ein paar Aforismen tun uns ganz gut, wo wir sonst nur wenig Zitierbares, Zitierfähiges hier vom Stapel lassen.

00:02:57: Sollten wir vielleicht auch so ein paar große Worte der Weltgeschichte ab und zu mal einfließen lassen.

00:03:01: Vor allem wenn sie passen, finde ich.

00:03:03: Willst du den Winston nochmal machen?

00:03:07: Ich will den Winston nochmal, ist ein schöner Zungenbrecher, oder?

00:03:10: Willst du den Winston nochmal machen?

00:03:12: Und zwar Winston Churchill sagte, Charakter zeigt sich nicht im Erfolg, sondern in der Niederlage.

00:03:18: Erinnert uns irgendwie so ein bisschen aus ein oder andere Thema, was wir heute kriegen.

00:03:22: Ja, und vor allen Dingen merkt man, dass Lindner damals noch nicht gelebt hat.

00:03:27: Ja, das stimmt.

00:03:29: Da hätte er vielleicht zu Winston Churchill dann gesagt, Probleme sind nur Dornige Chancen.

00:03:33: Churchill, aber das war doch dieser dicke Mann, der immer getrunken hat, oder?

00:03:37: Zigarre hat er auch geraucht, ne?

00:03:39: Zigarre ist das Ding.

00:03:41: Also das könnt ihr mal googeln, wer Winston Churchill war, weil wir haben ja sehr viele sehr junge...

00:03:45: Vielleicht wir auch.

00:03:47: Ewig.

00:03:48: Oder weißt du mehr über Winston Churchill als dieses Zitat, was du dir aus deinem Geburtstag-Geschenk abgestiegen hast?

00:03:54: Ich weiß schon einiges mehr, aber lieber Philipp, das würde zu weit, wir müssen unbedingt jetzt weiter machen.

00:04:00: Prima.

00:04:02: Da hat er so rüber gerettet, bevor es zu intellektuell gewesen wäre jetzt hier.

00:04:10: Ja, lass uns über private sprechen.

00:04:12: Du hast erzählt, dass du zum Geburtstag ein Zitatebuch-Geschenk bekommen hast.

00:04:16: Naja, nee.

00:04:18: Ich besitze mehrere Zitatebücher tatsächlich, aber ich kann auch nur...

00:04:22: Es gibt diverse Websites, aphorismen.de zum Beispiel gibt es, wo man nach Autoren und nach Stichworten suchen kann.

00:04:29: Und das ist ganz hilfreich, wenn man sich vorbereitet aus so einer Sendung.

00:04:32: Und man will so ein bisschen einen gewissen Anspruch haben, wo auch Fatzleser, die auch noch die gedruckte Ausgabe der Fatz auf dem Frühstückstich liegen haben,

00:04:40: wo die auch sagen, auch schau doch mal da, Henriette, komm doch mal her.

00:04:43: Da haben doch die beiden jungen Herren hier ein wunderbares Zitat von einem gewissen Winston Churchill jetzt hier.

00:04:49: Das will ich einfach haben, das auf solche Leute sich angesprochen fühlen.

00:04:52: Aber was mich natürlich jetzt brennend interessiert, Henriette, ist es das Hausmädchen oder die Ehefrau?

00:04:57: Ja, das siehst du. Das ist immer von Fall zu Fall natürlich unterschiedlich.

00:05:01: Manchmal gibt es da vermutlich auch Schnittmengen in diesem sozialen Gefüge, über das wir da jetzt reden.

00:05:08: Oh Gott, jetzt gewählt der böse Post von Fatzlesern.

00:05:11: Ich glaube, glaubst du wirklich, dass irgendein Fatzleser uns hört?

00:05:15: Nein, ich glaube, ehrlich, ich gehört mich.

00:05:17: Sollten Sie aber...

00:05:18: Das muss ich sagen, Sie soll ich...

00:05:19: Ja, aber ich glaube, unsere Zielgruppe ist stabil, links, grün, versifft.

00:05:23: Wobei du es ja bestritten hast beim letzten Mal.

00:05:25: Du hast ja beim letzten Mal gesagt, also du bist ja ganz bei Friedrich Merz zu Hause.

00:05:30: Ich bin ganz bei Friedrich Merz und habe natürlich jetzt in Mainz da so einen kleinen FDPler sitzen.

00:05:36: Ach, das ist nicht...

00:05:37: Du hast doch überhaupt das die Leute glauben, das am Ende noch.

00:05:39: Ich weiß, darum wiederhole ich sie auch.

00:05:42: Entschuldige mal, aber das habe ich doch nur wirklich von Christian Lentner in den letzten Wochen gelernt.

00:05:47: Du musst den Scheiß nur oft genug wiederholen, dann fangen die Leute irgendwann an, es zu glauben.

00:05:52: Es gibt auch nichts Schöneres, als wenn Menschen durch die Welt laufen und glauben, der Tobias Mann ist ein ganz strammer Liberal auch.

00:06:00: Fützt du das schön?

00:06:01: Also ich finde das nicht so schön.

00:06:03: Lass uns mal über...

00:06:04: Wir sind jetzt hierher im Privatbereich, bevor wir zu Christian Lentner kommen und wir kommen heute leider schon wieder zu ihm.

00:06:09: Warum?

00:06:10: Das werden wir gleich auch erörtern.

00:06:11: Oh, aber wie wir das angeteasert haben, oder?

00:06:13: Das ist doch geil, jetzt sitzen die Leute so am Rand ihres Stuhls und denken sich, oh, was kommt jetzt heute wieder?

00:06:18: Aber ich möchte mit dem mal eine kleine...

00:06:20: Die meisten am Rand ihrer Bettpfanne sitzen, aber...

00:06:23: Philipp, wir müssen mal hier zum Kern...

00:06:27: Was ganz Simples mal besprechen.

00:06:29: Was ganz Simples.

00:06:31: Der Advent.

00:06:32: Lieber Philipp, was bedeutet für dich der Advent, indem wir uns jetzt ja befinden, diese ruhige besinnliche Zeit, wo man Kerzen anzündet,

00:06:40: wo man einen Kranz geflochten hat mit den eigenen Händen und im Kreise der lieben Plätzchen ist.

00:06:47: Ist das so was, was du lebst oder ist der Advent für dich von nicht so großer Bedeutung?

00:06:52: Also zum einen habe ich ja keinen Kreis der Liebsten.

00:06:55: Das scheitert es ja schon mal.

00:06:58: Das Schritt eins.

00:07:00: Schritt zwei ist, ich habe schon Anfang Novemberstollen gebacken für die Adventzeit.

00:07:07: Jetzt sind wir im Ernst?

00:07:08: Und...

00:07:09: Jetzt sind wir im Ernst?

00:07:10: Ohne Scheiß.

00:07:11: Du machen was selber Stollen?

00:07:12: Ja, ich pack jedes Jahr selber Stollen.

00:07:14: Ich habe aber dann bereits Ende November gedacht, na ja, jetzt hat er auch lange genug gelegen.

00:07:19: Das heißt, der Stollen ist auch schon weg.

00:07:21: Das heißt, im Prinzip bei mir ist die Weihnachtszeit eigentlich schon durch.

00:07:26: Du bist also schon zwischen den Jahren jetzt?

00:07:28: Ich bin schon zwischen den Jahren und emotional auch eigentlich schon im Wahlkampf.

00:07:33: Das ist auch eine Scheiße, oder?

00:07:35: Jetzt stell dir mal vor, wir haben jetzt alle vier Jahre jedes Mal in der Adventzeit auf den Weihnachtsmerken irgendwelche Parteistände,

00:07:42: wo sie dann Wahlkampf betreiben, weil das jetzt der Rhythmus ist durch diese Vorverliebe.

00:07:48: Ja, ich finde es ja gar nicht mal so verkehrt.

00:07:50: Ich finde es gar nicht mal so verkehrt, Wahlkampf immer in der Weihnachtszeit zu haben.

00:07:54: Warum?

00:07:55: Weil die Leute eh schon so eine Grundaggression haben.

00:07:59: Dann werden sie auch von irgendwelchen verzweifelten Lokalpolitikern vom Rehbe angequatscht.

00:08:04: Ich finde, Weihnachten hat ja auch oft was Reinigendes.

00:08:08: Man bricht Kontakte ab, man zieht sich zurück.

00:08:11: Die Familie zerstreitet sich wieder.

00:08:13: Ja genau.

00:08:14: Wie sieht es denn bei dir aus?

00:08:16: Weihnachtsbaumbacken sind das Themen für dich?

00:08:19: Oder bist du eher inzwischen bei der Litaflasche glühwein am Tag gekommen?

00:08:25: Auch das.

00:08:26: Aber bei mir, ich bin tatsächlich ein Weihnachtstyp geworden, muss ich sagen.

00:08:31: Ich war es vielleicht nie nicht, aber es gab so eine gewisse Phase der Rebellion,

00:08:34: wo ich mich natürlich gegen solche spießige Rituale und ritualisierte Verhaltensweisen gewährt habe.

00:08:40: Selbstverständlich.

00:08:41: Aber so mittlerweile genieße ich das.

00:08:44: Also ich bin noch nicht so richtig in Weihnachtsstimmung.

00:08:47: Aber es braucht bei mir nicht viel, um da reinzukommen.

00:08:50: Was braucht es?

00:08:51: Was braucht es atmosphärisch, damit ...

00:08:55: Damit ich in Stimmung komme.

00:08:57: Damit der Tobi seine Socken am Kamin aufhängt.

00:09:01: Es braucht, das würde ich jetzt vielleicht überraschen,

00:09:06: dass ich die Socken am Kamin brauche.

00:09:08: Ich brauche diese ganz naive, fast kitschige Symbolik.

00:09:11: Also wenn ich den ersten Weihnachtsmann, der bei der Apotheke ins Schaufenster gestellt wird,

00:09:16: der mir dann Ibuprofen entgegenhält.

00:09:18: Die kurieren ja alle so Weihnachtlichtern.

00:09:21: Das Christkind fliegt da mit irgendwelchen Abführtabletten durch das Apothekenfenster.

00:09:27: Das ist was, wo ich sage, jetzt ist Weihnachten.

00:09:29: Also wenn der Kommerz beginnt, sich diesen vorweihnachtlichen Anstrich zu geben,

00:09:34: dann setzt bei mir auch so innerlich dieses weihnachtliche Gefühl ein,

00:09:38: wo ich mir denke, oh Scheiße, ich brauche noch Geschenke.

00:09:41: Und genau, das wäre nämlich die nächste Frage gewesen.

00:09:44: Backst du jetzt auch selber oder kommst du eher über den reinen Konsum?

00:09:48: Wir backen auch tatsächlich selber, wobei wir jetzt ...

00:09:52: Meine Frau würde widersprechen und würde sagen, sie backt.

00:09:54: Und ich bin im Prinzip dabei und überwacht.

00:09:58: Ich bin ganz ...

00:10:01: Wie muss ich mir das vorstellen, wenn Tobias Mann seine tolle Ehefrau dabei überwacht,

00:10:09: wie sie backt, das würde ich jetzt gerne mal ...

00:10:12: Schatz, hast du die Waage auch an oder wie machst du das?

00:10:15: Diese Überwachung steuert der Tobias.

00:10:17: Dass meine Inkompetenz kommt, einfach zum Ausdruck,

00:10:19: immer wieder, wenn ich da bei irgendwas am Herd beteiligt bin.

00:10:23: Ich versuche mich da immer einzubringen.

00:10:25: Es endet aber immer darin, dass meine Frau dann sagt, hier, lass mich das mal machen.

00:10:29: Und es wird schon, also wir backen natürlich auch in der Vorweihnachtszeit.

00:10:33: Was backt ihr? - Allein dieser Plätzchen.

00:10:36: Allein dieser Duft, der durchs Haus zieht.

00:10:38: Das finde ich wirklich, es tut mir leid, aber Plätzchen ist wirklich die ganz armselige Variante von Weihnachten.

00:10:45: Plätzchen ist für mich so ein bisschen wie Hundekeke verteilen.

00:10:49: Das ist also entweder ich back einen Stollen, so ein 1,5 Kilo Brummer,

00:10:56: oder ich lasse bleiben.

00:10:59: Aber Plätzchenbacken ist doch im Prinzip nichts anderes als eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für frustierte Familien.

00:11:07: So eine Art Zwangsfreizeitbeschäftigung, damit man sich nicht schon vor dem 24. Dezember gegenseitig an die Gurge geht.

00:11:18: Es ist unfassbar. - Also bist du auch kein großer Fan von kleinen Portionen im Gourmetrestaurant?

00:11:23: Wenn der Gruß aus der Küche kommt, sagst du, "Halt den Scheiß und bring jetzt gefällig mal den Braten hier raus."

00:11:28: Was soll das? - Jetzt mal ganz ehrlich, Tobi, sehe ich aus wie jemand, der sich über einen kleinen Gruß aus der Küche freut.

00:11:36: *Musik*

00:11:38: "Zitatatatat" - Lieber Philipp, im ersten Zitatwort möchte ich mich jetzt erstmal bei dir und auch bei den Hörern und Hörern entschuldigen,

00:11:45: dass wir heute schon wieder, so viel ist ja schon auch gespoilert worden,

00:11:49: dass wir heute schon wieder über die FDP sprechen. Warum tun wir das?

00:11:53: Es geht mir persönlich bei diesem Blog eigentlich nicht um die Politik der FDP, weil um die geht es bei der FDP gerade auch nicht.

00:11:59: Also es geht nicht wirklich um FDP-Politik, sondern das, was die FDP gerade macht, ist möglichst weit weg zu sein von politisch relevanten Inhalten, aus Gründen.

00:12:09: Und als Freund der Demokratie, das der ich mich bezeichnen würde, finde ich es einfach bedenktlich, was da gerade passiert

00:12:17: und möchte das nochmal ein bisschen analysieren, weil ich es extrem spannend finde.

00:12:22: Wir erinnern uns alle, wir haben letztes Mal schon darüber gesprochen, es ist ein Dokument erschienen, gelegt worden, in dem klar wurde,

00:12:29: dass die FDP den Bruch der Ampel bewusst herbeiführen wollte, da gab es diverse Recherchen.

00:12:37: Und dann fand etwas statt, das ich ganz interessant finde, weil es auch einer gewissen Strategie,

00:12:43: man könnte fast sagen, einer strategischen Pyramide folgt, es gibt ja eine strategische Pyramide

00:12:50: und es ist wieder einer, die gerade läuft, die habe ich, glaube ich, erkannt.

00:12:55: Es ist ein Prozess, den ich überschreiben möchte, mit abstreiten, umdeuten, ablenken, angreifen.

00:13:02: Also abgekürzt, aua!

00:13:06: Lieber Tobias, das geht ja jetzt schon in dem Bereich des investigativen Journalismus.

00:13:11: Ja, da gehen wir heute hin, da tut es auch sehr weh.

00:13:14: Und ich möchte einsteigen mit einem alten Freund von dir auch, du hast mit ihm schon diverse Nächte durchgesorfen,

00:13:20: Wolfgang Kubicki, oder ihr seid doch Tegenkumpels, ihr zwei.

00:13:24: Und Wolfgang Kubicki.

00:13:27: Ich möchte im Gegensatz zu dir distanziere ich mich nicht von meinen FDP-Freunden.

00:13:33: Ich schäme mich dann nicht für, sondern ich stehe dazu.

00:13:37: Okay.

00:13:38: Der Wolfgang ist ein ganz, ganz lieber Tegenspacke von mir,

00:13:41: mit dem ich gerne an der Holztecke Billigen Kümmerlings auf.

00:13:45: Also bitte.

00:13:46: Ja, bei Kubicki ist für mein Gefühl manchmal so ein bisschen das Problem,

00:13:50: dass die zeitliche Distanz zwischen der Teghe und öffentlichen Auftritten nicht, nicht lang genug ist,

00:13:55: was zu Dingen führt, wie das, was wir jetzt hören.

00:13:59: Weil Kubicki sagte zu diesen D-Day-Erkenntnissen folgendes.

00:14:06: Was da gerade in der Zeit mit südtoschem Zeugen verbreitet wird,

00:14:09: halte ich für ein Märchen.

00:14:11: Ich halte das für eine glatte Lügung, der gern bereitet,

00:14:14: mit der Zeit mit südtoschem Zeugen darüber zu streiten.

00:14:16: So, also er sagt, das ist eine Kälte für eine glatte Lüge und er hält das für ein Märchen.

00:14:19: Das ist also Phase 1, wir sind im Abstreiten.

00:14:22: Das Abstreiten war, wie hast du das empfunden, auch dass die FDP erstmal versucht,

00:14:26: das von sich wegzuschieben, oder?

00:14:28: Das war der erste Impuls.

00:14:29: Wobei natürlich an der Stelle auch ganz interessant ist Kubicki Anwalt,

00:14:33: der ja oft auch diese, sagen wir mal, anwaltliche Sprache und sehr viel,

00:14:38: quasi auf Rechtsprechung und so, auch wertwillig,

00:14:41: ist natürlich mit der Aussage jetzt schon, die kannte ich so auch noch nicht,

00:14:45: schon sehr weit rausgeschwommen, oder?

00:14:47: Total, total.

00:14:49: Also, weißt du, wie er sich rausgeredet hat hinterher?

00:14:51: Nee.

00:14:52: Er hätte das Dokument ja nicht gekannt.

00:14:54: Aber glaubst du ihm das?

00:14:55: Was soll ich dir sagen?

00:14:56: Also wir werden auch im Verlauf dieses Blogs noch darüber sprechen,

00:14:59: was die Glaubwürdigkeit in diesem Zusammenhang, was das noch bedeutet bei der FDP.

00:15:03: Das ist ein Papier, was in WhatsApp-Gruppen wohl kursierte,

00:15:07: wo hochrangige FDPler beteiligt sind.

00:15:11: Ich würde Kubicki jetzt als hochrangigen FDPler bezeichnen,

00:15:14: insofern fällt es mir schwer zu glauben, dass er das nicht wusste oder nicht gekannt hat.

00:15:18: Aber so rauszuschwimmen, zu sagen, das ist ein Märchen.

00:15:21: Und ich würde mich auch mit denen drüber streiken,

00:15:23: mit der Süddeutschen und so.

00:15:24: Und dann kommt es raus, ja,

00:15:26: und aber Sie haben ja relativ schnell gemerkt,

00:15:28: mit diesem Ablenken, mit diesem Abstreiten,

00:15:31: kommen Sie nicht weiter.

00:15:32: Auch der Gesserei, der Generalsekretär, der auch erst mal gesagt hat,

00:15:35: das stimmt nicht, dieser Begriff ist nicht benutzt worden.

00:15:37: Das ist falsch.

00:15:39: Und das, was medial unterstellt wird, ist eine Frechheit.

00:15:43: Also Sie haben es versucht, wirklich abzustreiten.

00:15:45: So, diese strategische Geschichte ging nicht auf.

00:15:48: Deswegen sind wir dann in die Phase 2 gerutscht bei der FDP, ins Umdeuten.

00:15:53: Und du hast mich darauf hingewiesen,

00:15:55: schau doch mal, Meoska, Karin Meoska, mit Lindner.

00:16:00: Und ich habe mir diese Stunden da reingezahnt.

00:16:02: Und wie ging es dir danach?

00:16:04: Ich war selten emotional so bewegt.

00:16:06: Ich habe geschrien, ich habe meinen Computer.

00:16:08: Zum Glück ist er noch ganz.

00:16:10: Aber ich war manchmal kurz davor,

00:16:12: den Rechner wirklich mit Schmackes gegen die Wand zu schmeißen.

00:16:15: Und im Nachhinein wurde ich sagen, hätte ich es mal gemacht.

00:16:18: Es war wirklich stillerweise, es war unglaublich.

00:16:22: Ich kann jedem nur empfehlen, wenn man zu gut drauf ist,

00:16:25: wenn man so einen Tag, wo man morgens aufschaut und sagt,

00:16:27: Mensch, heute spüre ich innerlich die Schmetterlinge fliegen.

00:16:30: Guckt euch diese Sendung an und dann kommt ihr wieder in die Realität zurück.

00:16:34: Vielleicht tatsächlich, wir werden ja sicherlich noch was aus der Sendung hören.

00:16:37: Aber vielleicht auch aus einem anderen Grund,

00:16:39: einfach mal, um auch so ein bisschen, so ein psychologisches Profil

00:16:43: von Christian Lindner zu bekommen, bietet sich die Sendung sehr an.

00:16:47: Weil es ist, ich finde, extrem entlarvend und staune auch,

00:16:53: wie still die Partei nach diesem Auftritt immer noch hält.

00:16:58: Meine Theorie ist, die haben vorher zusammengehockt

00:17:00: in so einer Brainstorming-Gruppe, wahrscheinlich weiß es ich,

00:17:03: wer hätte dabei gewesen sein, der Buschmann würde dabei gewesen sein,

00:17:05: vielleicht auch Kubiki, vielleicht noch andere FDP-Oberen.

00:17:10: Und die haben sich mit Christian zusammen, haben sie sich Worthösen überlegt.

00:17:14: Sie haben sich Sprüche überlegt, Aphorismen.

00:17:17: Sie haben sie immer auf aphorismen.de, haben sie gegugelt,

00:17:20: was können wir irgendwie da einbringen, was können wir so in unserer Art und Weise verwenden.

00:17:23: Und jetzt beginnt nämlich das Umdeuten.

00:17:25: Und das Umdeuten, er hat eigentlich die erste halben Stunde,

00:17:28: hat Lindner innerlich immer wieder das Gleiche erzählt.

00:17:31: Und ich habe mal exemplarisch einen Schlagabtausch mit Mioska jetzt hier mitgebracht.

00:17:36: Warum muss man dafür so ein Dokument schreiben?

00:17:38: Weil man sich Ende November, Anfang November,

00:17:41: ja dann auch auf alle Eventualitäten vorbereitet.

00:17:43: Ich will noch mal sagen, ich habe das nicht in Auftrag gegeben.

00:17:46: Es geht hier um ein aktives Apportage für die Unionspolitiker.

00:17:49: Nein, das weiß ich zurück.

00:17:51: Das ist dieses Dokument, das sagt das auch.

00:17:53: Frau Mioska, als dieses Dokument fertiggestellt worden ist,

00:17:57: wie wir heute wissen, hat zeitgleich im Kanzleramt jemand drei unterschiedliche Reden

00:18:02: von Herrn Scholz geschrieben.

00:18:04: Ich würde gerne auch...

00:18:05: Sie lenken ab.

00:18:06: Ich lenke nicht ab, sondern diese Diskussion lenkt vom politischen Kern ab.

00:18:10: Ich lenke nicht ab, Frau Mioska.

00:18:12: Ich würde gerne wissen, ob die...

00:18:13: Bitte unterbrechen Sie mich doch nicht bei jedem Satz, wenn ich versuche.

00:18:15: Na ja, weil Sie lenken in die Diskussion ab.

00:18:17: Vielleicht möchten die Zuschauerinnen und Zuschauer auch einfach mal den Sachverhalten hören.

00:18:21: Okay, dann...

00:18:24: Ich finde es ganz lustig, saßen so vier, fünf Klaghöre saßen im Publikum,

00:18:28: die immer ganz begeistert geklatscht haben, wenn Linden etwas gesagt hat.

00:18:32: Aber der Rest des Publikums saßen relativ kopf tot.

00:18:35: Aber es ist ja auch ganz interessant, er verrät sich ja im Prinzip auch in der Nummer mal wieder selber.

00:18:40: Er sagt, ja, bei der SPD hatten Sie drei verschiedene Reden vorbereitet.

00:18:44: Genau.

00:18:45: Sie waren auf drei Szenarien vorbereitet.

00:18:48: Ihr wiederum hattet nur ein Szenario vorbereitet.

00:18:51: Und genau das ist der Unterschied.

00:18:53: Ja, der Unterschied ist, das ist ja auch was Kubicki dann hinterher sagte.

00:18:56: Ja, Sie hätten sich einfach nur vorbereitet auf etwas, was eh vor der Tür stand.

00:18:59: Aber es ist ja ein Unterschied, ob man sich auf den Bruch vorbereitet

00:19:02: oder ob man den Bruch vorbereitet.

00:19:04: Das ist ja auch rein krimiologischen Unterschied.

00:19:07: Im Ende des Tages muss man an der Stelle einfach festhalten,

00:19:10: der Scholz hat den Lindner beim Griff in die Bomben und erwischt, der wusste, was kommt

00:19:20: und hat ihn vorgegriffen, also hat, ist dem zuvor gekommen.

00:19:23: Und das ist, glaube ich, die größte Schmach für ihn.

00:19:27: Ja, absolut.

00:19:28: Aber das Interessante ist, wie Sie sich darstellen.

00:19:30: FDP stellt sich da, als sei das ein Widerstandskampf gewesen.

00:19:34: Ein bisschen als Widerstandskämpfer versuchen sich es als Heldin zu stilisieren,

00:19:38: so als wären sie so eine Art Che Guevara von Sylt.

00:19:41: Oder so irgendwie wirken die gerade.

00:19:44: Und nach der FDP-Logik wäre auch ja eine Bankkriminelle,

00:19:47: die sich auf den Bankraub vorbereitet,

00:19:49: die wäre genauso kriminell wie der Bankräuber.

00:19:51: Das ist das, was Sie ja versuchen, den Leuten zu vermitteln.

00:19:54: Ja gut, haben sich alle irgendwie auf irgendwas vorbereitet, also wir auch.

00:19:59: Was für ein billiger Trick.

00:20:01: Und du musst einfach offenbar nur oft genug wiederholen,

00:20:03: das ist so die Regel, die Sie sich gesetzt haben.

00:20:05: Dann glauben, dass die Leute irgendwann auch.

00:20:07: Ja, und Sie tun ja im Prinzip die ganze Zeit jetzt,

00:20:09: vor allen Dingen, Lin, da tut er jetzt die ganze Zeit so,

00:20:12: als ob er damit jetzt Deutschland einen Gefallen getan hätte.

00:20:15: Ja, genau.

00:20:16: Und verschweigt an der Stelle aber permanent nein,

00:20:18: sondern wenn überhaupt irgendjemand da, irgendjemandem gefallen,

00:20:22: dann Olaf Scholz, weil er dich rausgeschmissen hat.

00:20:25: Also er versucht auch permanent jetzt noch die Kette umzudrehen.

00:20:28: Und vor allem du hast auch direkt gesagt,

00:20:30: als wir über die Sendung gesprochen haben,

00:20:32: er hat ja mit keiner Silber erwähnt, dass er rausgeflogen ist.

00:20:35: Dass er rausgeschmissen wurde.

00:20:37: Das kommt ja Lindner nicht über die Lippen.

00:20:39: Nein.

00:20:40: Sondern er stellt es ja immer noch so ein bisschen nebulös dar,

00:20:43: als sei irgendwie dann doch gegangen.

00:20:45: Genau.

00:20:46: Als hätte er quasi, und das ist ihm glaube ich,

00:20:49: und da sind wir jetzt bei der Psychologie.

00:20:51: Ich glaube, dem Lindner ist wahnsinnig wichtig,

00:20:53: den allen das Gefühl zu vermitteln,

00:20:56: oder den Eindruck zu vermitteln,

00:20:58: dass er immer das Heft des Handelns in der Hand hält.

00:21:01: Ja.

00:21:02: Dass er quasi derjenige ist, der die Strippen zieht,

00:21:06: der genau weiß, was passiert, der das alles durchplant.

00:21:10: Und da gab es jetzt ein paar kleine Unregelmäßigkeiten.

00:21:13: Und da muss der Gierserei und der andere Kollege müssen halt gehen.

00:21:17: Und dann sagt er ja auch in der Sendung,

00:21:18: parma, dass ihm das wahnsinnig auch menschlich leidtut.

00:21:22: Nein, am Ende des Tages scheißt er drauf.

00:21:24: Es geht hier auch nicht mehr um das politische überlebende FDP,

00:21:28: sondern hier geht es gerade nur um die Karriere von Christian Lindner.

00:21:32: Das ist das einzige Thema, was wir haben.

00:21:34: Ja, und deswegen sind wir auch schon,

00:21:35: jetzt wir waren bei Abstreiten, wir waren bei Umdeuten,

00:21:38: jetzt sind wir auch bei Ablenken angelangt, die Bauernopfer.

00:21:41: Also im Prinzip die Bodyguards, der Generalsekretär

00:21:44: und der Geschäftsführer, die sich quasi vor Lindner in die Kugeln werfen.

00:21:48: Und wo Lindner jetzt einen halben Daumen dauert.

00:21:50: Freibildlich oder unfreiwillig?

00:21:51: Ja, wer weiß es, wer weiß es.

00:21:52: Aber interessant ist auch wieder hier Lindner, wie er beschreibt,

00:21:56: warum Cesarei gehen musste.

00:21:59: Das ist typischer Lindnerischer Dadaismus, den wir jetzt hören.

00:22:03: Er hat die Öffentlichkeit unwissentlich falsch informiert

00:22:06: über ein Papier, das er nicht kannte.

00:22:08: Also er hat die Öffentlichkeit unwissentlich falsch informiert

00:22:14: über ein Papier, das er nicht kannte.

00:22:18: Und ist danach zurückgetreten für einen Fehler,

00:22:21: der in der Niveau begangen hat, in einem Job, den er nie inne hatte.

00:22:25: Besser kann man sich zusammenfassen.

00:22:30: Ist das der Wahnsinn, das ist wie dieses Gedicht,

00:22:33: "Dunkel war's der Mondschirnhelle",

00:22:35: also ein Wagen bläht so schnell langsam um die Ecke fuhr.

00:22:37: Das ist das Niveau, auf dem wir uns gerade bewegen mit Lindner.

00:22:41: Das ist doch "Let's Dance", "Verbales Let's Dance",

00:22:44: die Leute schwindelig getanzt, um irgendwie gar nichts auszusagen am Ende.

00:22:48: Ist das wirklich "Verbales Let's Dance"

00:22:50: oder eher "Verbales Femmfighting" bei Bild?

00:22:53: Ich glaube, das ist jetzt für mich noch die Frage.

00:22:57: Und die Ablenkung ging ja dann weiter.

00:23:00: Jetzt bewegen wir uns in einen Bereich, wo dann die Yellow Press dann auch dazu kam.

00:23:04: Weil es ist ja dann auch kurioserweise exakt in diesem Zeitraum bekannt geworden,

00:23:09: dass Frau Lefeld und Herr Lindner Eltern werden, hast du mitbekommen?

00:23:12: Wenn man zynisch wäre, müsste man fragen,

00:23:15: wo genau in der Ablaufpyramide der FDP-Strategie die Zeugung des Kindes gestanden hat.

00:23:20: Weil das das jetzt dann gerade in dem Moment einfach auch rausblabt.

00:23:24: Philipp, das muss Zufall sein, oder?

00:23:26: Das ist natürlich totaler Zufall.

00:23:28: Was mich in solchen Momenten immer sehr beruhigt ist,

00:23:30: ich weiß jetzt schon, bei so einem Vater, das Kind,

00:23:33: welches Geschlecht es dann auch immer hat,

00:23:35: können wir aber auf jeden Fall sicher sein,

00:23:37: das wird ein Strammer oder eine Strammelinke.

00:23:40: Also bei so einem Vater weißt du, da wird genau das Gegenteil kommen.

00:23:44: Das heißt, langfristig tut Christian Lindner der Gesellschaft ja schon auch wieder einen Gefallen.

00:23:51: Das heißt, wir hoffen auf die Rebellion des Lindnerkennens.

00:23:54: Ja, man muss einfach auch das positive sehen.

00:23:56: Ja, und jetzt gehen wir auch schon vom Ablenken in die letzte Phase über, in den Angriff.

00:24:03: Der Angriff ist natürlich auch die beste Verteidigung,

00:24:06: also der alte Regel, die auch bei der FDP natürlich gekannt wird.

00:24:09: Und Lindner hat ja der Fatz auch schon in einem heldenhaften Interview, das er gegeben hat.

00:24:15: Hat er ja diesen Satz in den Blog diktiert, Achtung, Hammer.

00:24:20: Olaf Scholz hat mich auf die Straße gesetzt, aber auf der Straße fühle ich mich wohl.

00:24:27: Und das ist doch so ein bisschen Westernhang für Kassenpatienten, oder?

00:24:30: Ja, vor allen Dingen, wenn du mal gesehen hast,

00:24:33: in was für das Geil ist, der Lindner läuft ja auf seinen Lederschüchen immer so wie so ein Eisläufer.

00:24:38: Also man merkt ja, der hat immer so neue Lederschuhe an,

00:24:42: dass unten quasi die Ledersole noch gar nicht aufgeraut ist.

00:24:46: Und er dadurch eher immer wie auf Schlitzschuhen so über den Boden läuft.

00:24:50: Muss man drauf achten, Lindner läuft immer so, als ob der Boden zu glatt für ihn wäre.

00:24:55: Und ich glaube, es liegt daran, weil er sich jeden Tag so ein frisches Barmanolo Blanix irgendwie auf dem Schrank nimmt,

00:25:02: mit so einer ganz glatten Glanzsole.

00:25:06: Und deswegen läuft er auch immer so ein bisschen bescheuert.

00:25:08: Muss man wirklich drauf achten. Der Lindner läuft immer so, als ob die Sohle und der Boden ein Ticken zu glatt wäre.

00:25:14: Und wenn so jemand von der Straße spricht, Straße bedeutet für Christian Lindner im Prinzip die Marmorauffahrt zu seinem Privathaus.

00:25:24: Das ist für Christian Lindner Straße.

00:25:27: Da ist die Gosse fast schon. In der Sendung geht er auch noch mal krawallig vor.

00:25:33: Es ist eine Journalistin vom Redaktionsnetzwerk Deutschland da, die sein Papier kritisiert,

00:25:40: dass er da ja auch dieses Wirtschaftspapier, das ja auch gelegt worden ist,

00:25:44: worauf er sehr stolz ist. Er sagt, dieses Papier sei ja hoch gelobt überall.

00:25:49: Er hätte alle gesagt, Mensch, hier, Chrissy, was du da geschrieben hast.

00:25:52: Vor allem Wissenschaft, Wissenschaft und Industrie haben alle gesagt, Christian,

00:25:57: dass du dieses Papier, da haben wir drei Jahre. Also wirklich, haben alle, die haben teilweise Laola Wellen,

00:26:04: wenn der die Marmorauffahrt auf seinen Manolo Blaniks hochgerutscht ist,

00:26:09: haben die Laola Wellen gemacht. Chrissy, dein Wirtschaftspapier.

00:26:12: Dein Wirtschaftspapier, sag mal. Und sie kritisiert das natürlich in gewisser Art und Weise

00:26:18: und da reagiert Lindner, ja, interessant.

00:26:22: Daher ist die Rechnung einfach nicht sauber an der Stelle.

00:26:25: Wer weiß? Also wer weiß?

00:26:28: Ich bin überrascht, dass auch im Publikum so viele mein Papier genau gelesen haben.

00:26:35: Aber tatsächlich ist eine...

00:26:37: Das ist vielleicht auch einfach gut erklärt.

00:26:39: Ja, aber ich versuch's auch nochmal, meine Idee zu erklären.

00:26:42: Also er geht nahtlos in die Publikumsbeschimpfung über

00:26:45: und da kommt diese ganze Arroganz alles Lindner raus.

00:26:49: Weißt du, die Leute klatschen, weil da eine Schlössin sitzt,

00:26:52: die ihn auch in gewisser Art und Weise enttarnt hat

00:26:55: und dann greift er das Publikum an.

00:26:58: Ich hab da gesagt, das ist unfassbar.

00:27:01: Und vor allen Dingen im Vergleich zu diesem allerersten am Anfang

00:27:04: versucht er quasi das Publikum auf seine Seite zu ziehen.

00:27:06: Ja, ja.

00:27:07: Und ist sich nicht zu schade dafür quasi, um Gunst rumzubetteln.

00:27:12: Wenn's ihm nicht mehr passt, sagt er ja, die klatschen die alle,

00:27:15: ja, ich keine Ahnung vom Wirtschaft.

00:27:17: Aber es sind ja im Prinzip alles nur kleine Pflastersteine

00:27:22: auf dem Weg zu der Erkenntnis, dass es Christian Lindner

00:27:26: immer nur um Christian Lindner geht.

00:27:28: Dem geht's nicht um Wirtschaft, dem geht's nicht um die Partei.

00:27:31: Das geht nur um ihn.

00:27:33: Und deswegen ist für mich immer noch das Publikum,

00:27:36: Das große Fragezeichen, warum außer Leuthauser Schnarrenberger im Moment sich nicht mehr Leute

00:27:44: in der FDP hinstellen und sagen, Freunde, ist das wirklich der richtige Mann für unsere

00:27:51: Spitze?

00:27:52: Kannst du dir das erklären, warum es so wenig Widerspruch gibt?

00:27:55: Weil es gibt ja schon, also Christian Dürz zum Beispiel, der ist ja extrem still geworden.

00:28:00: Das stimmt.

00:28:01: Aber er distanziert sich auch.

00:28:02: Ich habe das Gefühl, dass die, die was gegen Lindner haben oder die das nicht so geil finden,

00:28:06: wie es gerade läuft, dass die eher gerade die Fresse halten und eben nichts sagen, was

00:28:10: mir noch mehr Sorgen macht.

00:28:12: Aber warum?

00:28:13: Was die Partei angeht.

00:28:14: Ja, du, vermutlich glauben sie wirklich sonst niemanden zu haben, der jetzt in diesem

00:28:19: doch sehr kurzen Wahlkampf einspringt und einen, ja, Harris-Effekt kann man ja schon

00:28:26: nicht mehr sagen.

00:28:27: Es hat ja am Ende da noch nichts genutzt, aber du weißt, was ich meine, dass noch mal irgendwie

00:28:29: so eine Partei beflügelt wird von jemandem neu.

00:28:32: Aber was ist denn mal mit so einem grundsoliden Kubikki?

00:28:34: Arromieren mit Junges noch mal ins Feld zu schicken.

00:28:38: Jemanden, der die Zukunft noch Vorsicht hat.

00:28:39: Ja, und der kennt sich mit höheren Prozenten ja ganz gut aus.

00:28:43: Das heißt, vielleicht gibt es bei dem die Möglichkeit, dass er den Laden noch mal so

00:28:47: ein bisschen, weißt du, es gibt ja schon auch noch ein paar, sagen wir mal, klügere Köpfe

00:28:54: in der FDP und ich wundere mich wirklich, warum die nicht hörbarer sind.

00:29:00: Wir haben ja in der letzten Folge, haben wir ja gefragt, liebe Liberale da draußen, schreibt

00:29:05: uns.

00:29:06: Es hat sich keiner gemeldet, Philipp.

00:29:07: Also entweder wir haben nicht viele Liberale Zuhörerinnen und Zuhörer oder die sind alle

00:29:12: peinlich berührt gerade im Moment.

00:29:14: Aber nochmal die Aufforderung bitte, schreibt uns.

00:29:16: Wobei einer, einer, einer, einer hat sich gemeldet.

00:29:22: Rücklich?

00:29:23: Ja, Gerhard Baum.

00:29:25: Gerhard Baum hat sich gemeldet.

00:29:27: Hat er dir geschrieben persönlich?

00:29:29: Ja, hat mir in unserer WhatsApp-Gruppe geschrieben, dass die FDP auf dem Weg zur Selbstzerstörung

00:29:36: ist.

00:29:37: Aber Gerhard Baum ist jetzt auch niemand mehr, wo ich sage, Mensch, das ist die Zukunft der

00:29:41: FDP.

00:29:42: Aber es ist zumindest jemand neben Leutauser Schnarrenberger, der sich jetzt mal zu Wort

00:29:47: gemeldet hat.

00:29:48: Aber da kann man jetzt auch noch nicht im, ich sage es im FDP-Jaggon von einer offenen

00:29:51: Feldschlacht sprechen.

00:29:52: Nein.

00:29:53: Es ist eher so ein Schamützel.

00:29:56: Ich glaube auch, dass den Lindner werden, die mit einer Feldschlacht werden, die denen

00:30:01: nicht loswerden.

00:30:02: Sondern?

00:30:03: Aber ich merke gerade selber, es wäre jetzt wirklich auch für unsere innere Moral nicht

00:30:10: gut, wenn wir jetzt noch tiefer in diese Kriegsbilder einsteigen.

00:30:14: Um jetzt das nicht zu lang jetzt werden zu lassen, diesen Part, er hat natürlich Lindner

00:30:19: in der Sendung bei mir, Oskar, nochmal sich beschwert, dass Robert Habeck ja deutlich

00:30:23: sanfter angegangen worden wäre.

00:30:24: Absolut.

00:30:25: Er hat natürlich auch von einem sehr starken Charakter, wenn man sich da bezieht, auf

00:30:28: einen Kollegen, zumindest einen politischen Mitbewerber, der in einer Sendung auch saß

00:30:34: und man sagt, er ist viel besser weggekommen als ich.

00:30:36: Aber das ist auch wieder, genau.

00:30:38: Aber auch das wieder ein ganz klarer Beleg für die These.

00:30:41: Christian Lindner geht es nur um Christian Lindner.

00:30:43: Da geht es nie um die Sache, sondern es geht da an der Stelle dann nur darum, die anderen

00:30:48: sind ja besser behandelt worden.

00:30:49: Also es geht immer nur darum, dass er irgendwie nicht so zur Geltung kommt, wie er sich das

00:30:54: in seinem Köpfchen vorstellt.

00:30:55: Ja und zur Geltung kommen ist, glaube ich, sehr, sehr wichtig für ein Lindner und ich

00:30:59: möchte jetzt quasi so ein bisschen zum Abschluss kommen mit diesem Psychogramm, das Christian

00:31:03: Lindner mit einem Zitat, das ich gefunden habe.

00:31:05: Er war im Pioneer-Gespräch, wie er immer darteist und ich kann nur jedem raten, sich das auch

00:31:11: mal bildlich anzuschauen, weil Lindner saß da, quer am Tisch, die Beine breit, aufgelähnt,

00:31:17: lässig das Mikrofon im Arm.

00:31:19: So muss man es wirklich beschreiben.

00:31:22: Und in dieser dickhodigen Position hat er folgendes gesagt über die FDP, die Wählerinnen

00:31:32: und Wähler der FDP, vor allem über die Wähler, glaube ich, und irgendwo über sich.

00:31:37: Gerade die starken Persönlichkeiten und überhaupt wählen nur starke Persönlichkeiten die FDP

00:31:44: oder können das überhaupt in Erwägung ziehen?

00:31:45: Also diese Persönlichkeiten mit ihrem unabhängigen Urteilsvermögen, mit ihren Ansprüchen, an

00:31:51: Professionalität und Leistung.

00:31:53: Die anderen sind schwach.

00:31:54: Die finden das.

00:31:55: Genau, und die anderen Wähler sind schwächlinge.

00:31:56: Das legen Sie mir in den Mund.

00:31:58: Nein, aber wer sich für die Freien Demokraten interessiert, hat ein eigenes Urteilsvermögen.

00:32:05: Der arbeitet nicht mit Mehrheiten oder lehnt sich an Kollektive an.

00:32:11: Deshalb bevorzugen die Leute, die uns wählen, ja auch einen Staat, der sich auf die Kernaufgaben

00:32:15: konzentriert, weil sie Anleitung, Erziehung im Alltag jetzt nicht von Politikern brauchen.

00:32:22: Böse, wie Sie da jetzt gerade nachgefragt haben, um mich in so eine Falle zu locken.

00:32:26: Schrecklich.

00:32:27: Schrecklich, diese Journalisten.

00:32:28: Ja, ich muss mich...

00:32:29: Mir ist es gerade...

00:32:30: Ich habe eben ein bisschen den Mund gebrochen, das tut mir leidig.

00:32:33: Also wirklich, das...

00:32:34: Und das ist ja...

00:32:36: Ist das schlimm?

00:32:37: Also ich sage es jetzt mal ganz klar, das ist ja regelrecht abstoßend.

00:32:42: Ja.

00:32:43: Ich finde, das wahrste, was er gesagt hat, ist, dass die FDP nicht mit Mehrheiten arbeitet.

00:32:47: Da werden sie sich jetzt bei der nächsten Wahl drauf einstellen.

00:32:51: Aber jetzt mal ganz ehrlich, das ist ja schon kein Psychogramm mehr, sondern das ist ja

00:32:56: im Prinzip eigentlich schon eine ausgewachsene Diagnose.

00:32:59: Ja.

00:33:00: Und insofern können wir nur sagen, Chrissy, da musst du irgendwie mal gucken, da muss

00:33:04: was passieren.

00:33:05: Also meine Hoffnung ist wirklich, dass Christian Lindner nie wieder politische Verantwortung

00:33:12: in Deutschland übernimmt.

00:33:13: Nie, nie wieder.

00:33:15: Der Mann ist völlig ungeeignet.

00:33:18: Christian Lindner, das ist wieder der Unterschied mit den Plätzchen und dem Stollen.

00:33:23: Ja?

00:33:24: Und Christian Lindner ist wie Weihnachtskegse.

00:33:28: Nix halbes, nix ganzes.

00:33:30: Man hat das Gefühl, es hat irgendwas mit dem Thema zu tun, aber am Ende des Tages ist

00:33:34: man doch hinterher immer relativ unbefriedigt.

00:33:37: Und ich möchte das letzte Wort, möchte ich noch dem Journalisten geben, der Zeit, der

00:33:41: Robert Pausch, der diese Recherche mitbestritten hat, auch mit Kolleginnen und Kollegen von

00:33:45: der SZ.

00:33:46: Und er hat was gesagt, was glaube ich besser kann man es nicht zusammenfassen.

00:33:53: Glaubwürdigkeit ist tatsächlich das entscheidende Stichwort, weil ich es wirklich bemerkenswert

00:33:58: finde und man muss es so hart formulieren, wie systematisch die FDP in den letzten Wochen

00:34:05: und Monaten gelogen hat.

00:34:07: Und mit Lügen meine ich tatsächlich Lügen, das ist etwas anderes als ein bisschen taktisch,

00:34:13: das Unwahrheit zu behaupten oder wie das in der Politik üblich ist, wenn man nichts

00:34:17: dazu sagen will, eine Formulierung zu finden, die einen daraus kommen lässt aus so einer

00:34:22: Situation.

00:34:23: Aber hier wurde gelogen.

00:34:24: Manübergritik!

00:34:25: Ja und wir haben tatsächlich Zuschriften, nein, wir haben Speakpipes bekommen, nicht

00:34:33: eine Zuschrift mehr, wir haben Menschen gehabt, die uns auf unseren Anrufband oder im Internet

00:34:38: gesprochen haben.

00:34:39: Endlich, endlich wieder, wir haben es so vermisst.

00:34:42: Ja wenn ihr das auch machen wollt www.speakpipe.com/ggl und das hat gemacht, ein Hörer, der uns

00:34:51: schon öfter auch kontaktiert hat und der hat sich geäußert zu deiner These mit den weißen

00:34:54: Turnschuhen.

00:34:55: Ich dachte ja, du bist ja so ein bisschen alleine auf weiter Flur damit, mit deinem Haas.

00:34:58: Ich bin gespannt.

00:34:59: Gegen weiße Turnschuhe, offenbar nicht.

00:35:01: Also er hat sich davon dir sehr abgeholt gefühlt.

00:35:03: Zum Thema weiße Turnschuhe geht auch gar nicht, muss man ganz ehrlich sagen, wie gehören

00:35:08: zu irgendwelchen Sportarten, in Krankenhäuser oder in Arztpraxen, aber nicht irgendwelchen

00:35:14: Anzügen, zu Jeans oder irgendwo in Diskussionsrunden.

00:35:18: Ich schaue mittlerweile erst einmal, was die Leute für Schuhe jetzt an haben.

00:35:22: Ich möchte mich noch an Tilman Kuban, der scheidenden Kanzlerin, ja so ein Passnicker,

00:35:27: da weiße Turnschuhe geschenkt hat, unfassbar.

00:35:31: Dann liebe Grüße vom Niederrhein, euer Hörer Remy, tschüss.

00:35:35: Danke Remy.

00:35:36: Volltreffer und mit Tilman Kuban hat er sich auch direkt den richtigen Patienten benannt.

00:35:42: Ein Typ mit den Blutfettwerten von einem 80-Jährigen rennt permanent mit irgendwelchen Alli

00:35:47: der Superstars durch die Gegend, um irgendwie als junger CDU-Politiker durchzugehen, redet

00:35:53: aber im Prinzip wie Kohl im Grab.

00:35:56: Also es ist dann eher, wenn du von Superstars sprichst, es ist dann nicht Run DMC, sondern

00:36:01: Run CDU.

00:36:02: Run away from das CDU, um mal anders gute Englisch von Christian Lindner aus der letzten Folge

00:36:08: zu erinnern.

00:36:09: Ja, also ich bin überrascht, Philipp, dass du da anscheinend was angestoßen hast, eine

00:36:14: gesellschaftliche Debatte, die wichtig ist.

00:36:16: Ich war schon immer ein Transatter, Baby.

00:36:17: Ich war schon immer ein Transatter.

00:36:18: Du musst mir einfach mehr vertrauen.

00:36:19: Ja, und jetzt kommen wir, eine zweite Hörerin hat uns kontaktiert, die eine Nachricht geschickt

00:36:25: hat, sie war leichter kältet, hat sie vorher erzählt und die Nachricht hat mich ein wenig

00:36:30: ratlos zurückgelassen.

00:36:31: Es ist ein Mysterium, denn es gab technische Probleme.

00:36:35: Ich spiel's einfach mal vor.

00:36:37: Hallo hier, lieben.

00:36:39: Hier ist Katharina aus Mannheim.

00:36:41: Ich muss euch wirklich ein Kompliment machen, dass ihr vom ...

00:36:45: Dann bricht die Aufnahme ab.

00:36:47: Und Achtung, gleich geht's weiter.

00:36:50: Schon beim Tobias.

00:36:51: Hätte ich das jetzt nicht so vermutet.

00:36:54: Natürlich doch.

00:36:56: Kleiner Schatz am Rande.

00:36:57: Nee, es macht wirklich sehr, sehr, sehr viel Spaß, euch zuzuhören.

00:37:02: Und was hat sie gesagt?

00:37:03: Was hat sie gesagt?

00:37:04: Das ist natürlich jetzt das Mysterium.

00:37:06: Vor allem von mir hätte sie das nicht erwartet, hat sie gesagt.

00:37:09: Ja genau.

00:37:10: Was könnte es sein?

00:37:11: Ich weiß, was es ist.

00:37:14: Ja?

00:37:15: Sie hätte niemals vermutet, dass du ein knallartiger FDP-Ladist.

00:37:18: Jetzt hör doch mal auf!

00:37:20: Ich glaube, das ist die.

00:37:22: Ich glaube, man hat ja auch so ein bisschen die emotionale Enttäuschung

00:37:27: in der Stimme gespürt.

00:37:28: Und ich glaube, dass das der Punkt war.

00:37:30: Oh mein Schmied, wenn du das noch öfters hast, die Leute glauben,

00:37:33: dass am Ende kriege ich nur eine Anfrage von den Julis,

00:37:36: dass ich da irgendwie vorbeikommen soll und Luftballon-Tiere kneten.

00:37:40: Ja, aber Entschuldigung, du bist doch früher auch im Karneval aufgetreten.

00:37:43: Da willst du doch jetzt auch mal bei den jungen Liberalen was machen können.

00:37:47: Du hast doch so ein paar passende Nummern.

00:37:49: Das wird ja immer schön.

00:37:52: Bevor das noch schlimmer wird, würde ich sagen.

00:37:54: Stopp, aber nee, warte mal.

00:37:57: Wollen wir unsere Verehrte, Erhöhre nochmal bitten,

00:38:00: uns zu sagen, was es da ging?

00:38:02: Weil jetzt haben wir ja so ein bisschen im Nebel gestochen.

00:38:04: Genau, unbedingt melde dich nochmal, liebe Katharina.

00:38:06: Was genau so von mir nicht erwartet hättest,

00:38:09: was du von Philipp wiederum völlig, was für dich völlig klar war,

00:38:12: dass es bei Philipp so ist.

00:38:13: Ich glaube aber, dass ich auch einfach zu lesen bin für die Menschen.

00:38:17: Was ich klar in meinen Aussagen bin und nicht immer dieses,

00:38:20: man merkt ja dieses neoliberale Geschacht.

00:38:24: Ich schloss jetzt unfassbar hier.

00:38:28: So mein Freund, und nachdem du dich ja diese Woche mal wieder

00:38:35: an Christian Lindner abgearbeitet hast,

00:38:37: das muss ich jetzt der Fernseher mal sagen,

00:38:39: ich habe dich extra in der Vorbereitung gebeten,

00:38:41: dass du dich diesmal auf Christian Lindner stört.

00:38:44: Aus dem ganz einfachen Grund,

00:38:48: dass es sowohl im Internet als auch in meinem privaten Umfeld

00:38:52: inzwischen Leute gibt, die vermuten,

00:38:54: dass ich ihn ganz ungesunden fähig mit Christian Lindner habe.

00:38:57: Ich bin jetzt am Wochenende von einem Freund,

00:38:59: der mir noch angesprochen worden hat,

00:39:01: der hat mich gefragt, was läuft da eigentlich mit Christian Lindner.

00:39:04: Deswegen wollte ich jetzt mal nichts zu Lindner machen,

00:39:08: sondern habe mich um eine andere starke Kraft in Deutschland gekümmert.

00:39:13: Eine Partei, die auch aktuell, glaube ich,

00:39:16: eine sehr, sehr gesunde Selbseinschätzung hat.

00:39:20: Ein Vorsitzender hat der genau weiß, wo er steht

00:39:24: und was er so tut.

00:39:26: Also da gibt es schon auch Parallelen,

00:39:28: und wir reden natürlich von nichts anderem

00:39:30: als der großartigen SPD.

00:39:32: Ja, die alte Tante SPD.

00:39:34: Die alte Tante SPD hat die Tage,

00:39:37: und zwar entsprechend ihren fantastischen Umfrageergebnissen,

00:39:42: die Wahlsiegkonferenz abgehalten.

00:39:47: Am Anfang habe ich mir gehört, Wannseekonferenz,

00:39:50: und dachte, ui, jetzt läuft es aber in ganz falsche Dinge.

00:39:55: Aber dann habe ich gesehen, es ist die Wahlsiegkonferenz der SPD gewesen.

00:40:01: Und da haben wir einen sehr, sehr kämpferischen Olaf Scholz erlebt.

00:40:06: Also soweit man kämpferisch sein kann,

00:40:10: und ich habe mir von Promter abgeliefert.

00:40:12: Ich persönlich finde, er hat das Promter lesen,

00:40:14: überhaupt nicht so richtig steht.

00:40:16: Und er verhasstelt sich auch extrem oft.

00:40:19: Aber wir haben eine kämpferische SPD.

00:40:21: Ja, gut, dass er so ein guter Freiererredner ist.

00:40:24: Ja, deswegen müssen sie auch immer drei Reden vorbereiten,

00:40:27: wenn er sich mit irgendjemandem trifft.

00:40:29: Und da gab es Paar Aussagen in dieser Rede,

00:40:32: auf dieser Wahlsiegkonferenz der SPD,

00:40:35: wo ich sagen muss, ui, ich bin gespannt auf die nächsten drei Monate.

00:40:38: Ich habe mir irgendwann ganz soft ein, um zu merken,

00:40:41: in welche Richtung es geht, was Olaf Scholz über die Grünen sagt.

00:40:44: Hören wir mal kurz rein.

00:40:45: Die Grünen stehen für viele im Land,

00:40:47: für Gängelung, Überforderung und staatliche Befummen.

00:40:50: Ja, das ist also, finde ich, als Umgangston

00:40:55: mit dem letzten verbliebenen Partner in der Koalition.

00:40:58: Also ich meine, er macht es ganz geschickt,

00:41:00: er sagt, die Grünen stehen für viele.

00:41:03: Genau, er sagt das ja nicht.

00:41:05: Aber es ist schon richtig fies, oder?

00:41:08: Nein, ich meine, gerade dieses Anti-Grünen-Ding,

00:41:11: wie gesagt, die Grünen sind ja die Haspiniata für all diejenigen,

00:41:14: denen sonst politisch nichts mehr einfällt.

00:41:16: Und dann jetzt dieses, ich will jetzt nicht die Grünen,

00:41:18: die haben auch viel Scheiße gebaut, keine Frage.

00:41:20: Aber das ja jetzt wieder mit diesem üblichen Gründenbashing

00:41:23: in einer distanzierten Form von wegen, ich sage das ja nicht,

00:41:26: aber ich höre das ganz oft.

00:41:28: Das ist ja ein ganz billiger Trick auch letzten Endes,

00:41:31: um das zu sagen, ohne es zu sagen.

00:41:34: Ja, meines Erhäns ist es tatsächlich schon politische Verzweiflung.

00:41:38: Also wenn ich direkt schon zum Beginn des Wahlkampfes

00:41:42: mit deren Nummer antreten muss, dann denke ich mir,

00:41:45: hey, hey, hey, das könnte nach hinten raus eng werden.

00:41:47: Das ist wie bei uns in unserer Branche,

00:41:49: wenn früher jetzt IKEA-Gags oder so was,

00:41:52: oder Sprüche über die deutsche Bahn, ja, das ist irgendwie so was,

00:41:55: das versucht man zu vermeiden, weil es sehr tief hängende Früchte sind.

00:41:59: Und so ist jetzt Comedian Olaf um die Ecke gekommen

00:42:03: und dachte, er spielt jetzt erstmal eine Nummer über die Grünen.

00:42:05: Wobei ich persönlich ja immer sage, auch tief hängende Früchte machen satt.

00:42:09: Ja, das ist doch echt.

00:42:11: Oder wie hat früher, wer hat das gesagt?

00:42:13: Markus Krebs gesagt.

00:42:14: Im Seichten kann man nicht ertrinken.

00:42:16: Das hat doch irgendwie, wie ist der damals RTL?

00:42:20: Herr Augustinz.

00:42:22: Ludwig Thoma.

00:42:23: Ludwig Thoma.

00:42:25: Oder ist der Helmut Thoma?

00:42:26: Helmut Thoma.

00:42:27: Helmut Thoma war ein Schieffahrer.

00:42:29: Ja, okay.

00:42:31: Von diesem Theaterstadel, Ludwig Thoma,

00:42:34: ich habe euch jetzt eben verfranzelt bei uns.

00:42:37: Aber von Theaterstadel zu SPD ist es so weit eigentlich nicht.

00:42:42: Das ist ein ganz kurzer Schritt.

00:42:44: Also wir merken, die Stimmung bei Olaf Scholz,

00:42:47: da wird uns eigentlich sehr warten.

00:42:49: Man merkt aber auch, in der SPD, da gibt es auch ein Kampfeswillen,

00:42:54: was man finde ich sehr deutlich an den Reaktionen der Partei hört,

00:42:58: wenn Olaf Scholz über Christian Lindner noch mal spricht.

00:43:01: Manche haben gesagt, ich hätte Herrn Lindner

00:43:03: harte Worte hinterhergeruschen.

00:43:05: Zu harte Worte hieß es.

00:43:07: Ja, es stimmt, ich war im Pört.

00:43:11: Wir alle waren im Pört.

00:43:14: Das ist ja wie bei "Ich unverbesserlich",

00:43:17: wenn der Crew was vor den Minions sagt.

00:43:20: Also die SPD hat sich entschieden, sie lachen Lindner einfach nur noch aus.

00:43:25: Also da wird auch gar nicht mehr argumentiert,

00:43:27: sondern er wird nur noch ausgelacht.

00:43:29: Also die Partei ist aggressiv und ich befürchte einen harten Wahlkampf.

00:43:33: Und da ist ganz spannend zu sehen,

00:43:36: wie verhält sich jetzt die Parteispitz um Lars Klingweil und Saskia Esken.

00:43:40: Was ist der Rhythmus, den sie vorgeben?

00:43:43: Saskia Esken, nach wie vor finde ich immer so ein bisschen blass.

00:43:47: Dann hatte sie auch noch das Manko,

00:43:49: dass sie ihre Rede irgendwie vom iPad selber scrollend ablesen musste.

00:43:53: Das wirkt dann auch eher immer wie so ein Vortrag bei der Volkshochschule.

00:43:57: Darf ich kurz einhaken?

00:43:59: Darf ich bei Saskia Esken kurz einhaken?

00:44:01: Sie hat natürlich ein Konzept vorgestellt, ohne es wirklich vorzustellen.

00:44:04: Ein Erfolgskonzept, das die Jusus nicht verstanden haben bis heute.

00:44:07: Die wollen ja von ihrer Parteiführung,

00:44:09: wollen ja tatsächlich linke Politik und klare Politik.

00:44:11: Muss ja mal vorstellen.

00:44:13: Saskia Esken hat etabliert das Modell "Alternative Realität als Chance".

00:44:17: Weil sie sagte ja, sie ziehen mit einem Kandidaten in den Wahlkampf,

00:44:20: der gezeigt hat, dass er regieren kann.

00:44:23: Und dann sagte sie noch, sie nehmen wahr,

00:44:26: dass die SPD ein Wählerpotenzial von 47% hat.

00:44:30: Also egal was zu dieser Wahrnehmung geführt hat, ich brauche das zu euch auch.

00:44:34: Ja, ja, nee, aber mit Wählerpotenzial meint sie bei den SPD-Mitgliedern.

00:44:38: Also bei SPD-Mitgliedern hat die SPD ein Wählerpotenzial von 47%.

00:44:44: Und ich finde, das ist im aktuellen Zustand gar nicht mal so schlecht.

00:44:48: Da muss man sagen, da ist auch innerparteilig richtig gute Arbeit geliefert worden.

00:44:53: Also Saskia Esken eher farblos, wie gesagt,

00:44:57: Scholzi prompt hat sich so ein bisschen durchs Leben.

00:45:00: Aber wer wirklich auf Speed ist und wo man wirklich merkt,

00:45:04: der hat Lust auf Wahlkampf, das ist der Kollege Lars Klingbeil.

00:45:09: Und der hat eine sehr interessante Rede gehalten.

00:45:12: Für mich auch die kämpferischste an diesem Tag.

00:45:15: Die aber leider nicht ganz ohne Widersprüche blieb.

00:45:19: Denn der Kollege Klingbeil hat März ein paar Mal scharf angegriffen

00:45:24: und wirft an dieser Stelle, die wir jetzt hören,

00:45:27: März und der CDU auch ganz konkret was vor und da hören wir mal kurz rein.

00:45:31: Man hat ein bisschen den Eindruck, er möchte diese Schlagzeilen

00:45:34: für den Wahlkampf haben, von einer Industrie, die es schlecht geht,

00:45:37: von Arbeitsplatzverlusten, die drohen.

00:45:39: Aber auch als Oppositionsführer hat man in diesem Land eine Verantwortung.

00:45:42: Man macht keinen Wahlkampf auf dem Rücken der Beschäftigten,

00:45:45: liebe Genossinnen und Genossen.

00:45:47: Das ist das klare Signal an Friedrich März.

00:45:49: Das ist unanständig, das gehört sich nicht, das macht man nicht.

00:45:53: Und da dann natürlich völlig recht, also dieses Angst machen,

00:45:56: das macht man nicht.

00:45:57: Das ist unanständig.

00:45:59: Und dann hören wir doch mal kurz rein, was Klingbeil an anderer Stelle

00:46:04: über Arbeitnehmer sagt.

00:46:06: Ich will das mit der Richtungsentscheidung konkret machen.

00:46:09: Während wir hier heute Morgen sitzen, wird in tausenden Küchentischen

00:46:13: in diesem Land über die Sicherheit von Arbeitsplätzen diskutiert.

00:46:17: Die Kolleginnen und Kollegen bei Volkswagen, bei Ford, bei Tüssengrupp,

00:46:21: bei Bosch, an vielen anderen Stellen, die sitzen heute mit ihren Familien

00:46:24: und die haben Angst.

00:46:26: Die haben Angst um die Arbeitsplätze, Angst um Existenzen.

00:46:29: Die haben Angst, wie das weitergeht, mit dem Häuschen das abbezahlt werden muss

00:46:34: oder ob man die Ausbildung oder das Studium der Kinder noch finanzieren kann.

00:46:38: Diese Angst ist zu spüren, wenn man mit den Kolleginnen und Kollegen redet.

00:46:42: Okay, es sind Widersprüche zu spüren.

00:46:45: Also merkst du, was ich meine?

00:46:47: Wahlkampf mit Angst ist wirklich unanständig.

00:46:51: Aber die Leute haben ja gerade wirklich Angst.

00:46:54: Und Arbeitnehmer ist der eine Fokus der SPD.

00:46:59: Mein Eindruck ist, der Fokus der SPD verändert sich gerade aber

00:47:03: auf eine ganz andere Zielgruppe.

00:47:06: Und auch da würden sie natürlich nie so etwas Unanständiges machen,

00:47:11: wie mit der Angst zu spielen, wie wir jetzt von unserem Lieblings-Oler führen.

00:47:15: 30 Jahre nach dem Pfeil der Mauer haben wir endlich durchgesetzt,

00:47:18: dass die Renten in Ost und West angeglichen werden.

00:47:21: Das war überfällig.

00:47:23: Aber das allein reicht natürlich nicht aus.

00:47:25: Viele wissen gar nicht.

00:47:27: Wenn wir nichts tun, dann läuft die Rentengarantie schon am 1. Juli 2025 aus.

00:47:34: Das ist gerade mal 7 Monate.

00:47:37: Wenn wir die Rentengarantie nicht verlängern,

00:47:40: dann sinkt das Rentenniveau und zwar auf Dauer.

00:47:43: Das nehmen März und Linden ein Kauf.

00:47:46: Das nennt man dann Rentenkürzung durch Unterlassen.

00:47:50: Das ist natürlich auch krass.

00:47:52: Also er baut ja gerade das Bild auf,

00:47:55: dass in 7 Monaten die Renten sinken werden,

00:47:58: wenn man jetzt nicht SPD wird.

00:48:01: Die SPD ist weit davon entfernt, Angst als Wahlkampf zu machen.

00:48:05: Das kann man Ihnen gerade wirklich vorwerfen.

00:48:08: Was ich spannend finde, ist,

00:48:10: die plötzliche Konzentration der SPD auf die Rentner als potenzielle Wähler.

00:48:18: Der Wahlkampf der SPD dreht sich gerade extrem viel um das Thema Renten

00:48:24: und um Themen, die ältere Leute beschäftigen.

00:48:27: Das macht mir so ein bisschen Sorgen.

00:48:30: Das ist bei einem kurzen Wahlkampf, den wir haben.

00:48:33: Das ist natürlich die besten Strategien.

00:48:35: Freunde kommen mal an den Tisch.

00:48:37: Wie sieht es aus?

00:48:39: Wie ist die Bevölkerungsstruktur in Deutschland?

00:48:42: Sehr fehleralte.

00:48:44: Das sind die Freude, die wir ansprechen müssen.

00:48:47: Deswegen machen wir jetzt hier Wahlkampf für die Älteren.

00:48:50: Das ist ja was, was schon viel zu oft in den letzten Jahren und Jahrzehnten passiert ist.

00:48:54: Das ist ja das Problem auch,

00:48:56: dass sehr wenig Politik für junge Menschen gemacht wird.

00:48:59: Das ist jetzt hier wieder ganz genau so.

00:49:01: In der kurzen Zeit, was machen wir hier? Rentenwahlkampf.

00:49:04: Dann haben wir im Prinzip nur noch einen konservativen Wahlkampf.

00:49:11: Wir haben die Linke nicht mehr wirklich als Stimme.

00:49:14: Wir haben B.S.W., die nicht singen.

00:49:16: Moment, Moment.

00:49:18: Operation Silberlocke, mein Freund.

00:49:20: Operation Silberlocke.

00:49:22: Da können wir mal eine Sonderfolge zu machen.

00:49:25: Also, wenn du wirklich Leute, die das Rentenalter weit überschritten haben,

00:49:31: als letzte Hoffnung für deine Partei zementieren musst,

00:49:35: dann würde ich sagen, es ist nicht Operation Silberlocke,

00:49:38: sondern Aktion Todesglocke.

00:49:41: Ich finde das ein bisschen fies.

00:49:43: Sie sind ja wie eine Band, AC Geasy, habe ich gesagt, oder?

00:49:46: Ja, aber ich wollte dich nicht unterbrechen.

00:49:51: Also, Linke-Politik, die SPD konzentriert sich jetzt auf die Rentner.

00:49:57: Ich verstehe gerade nicht in einer Zeit, wo in Deutschland erstens

00:50:02: viele Arbeitsplätze gefährdet sind.

00:50:05: Wir eine Wirtschaft haben, die die Politik permanent unter Druck setzt,

00:50:08: um vor allen Dingen auch von eigenem Versagen abzulenken.

00:50:11: Denn man darf ja auch bei dieser ganzen VW-Geschichte im Moment nicht vergessen.

00:50:15: VW hat im letzten Quartal irgendwie noch über 1,5, 1,6 Milliarden Euro Gewinn gemacht,

00:50:20: nach Steuer.

00:50:22: Sprechen davon, hier Werke zu schließen.

00:50:24: Also im Prinzip nutzen gerade alle diese Zeit, diese politisch instabile Zeit

00:50:29: in Deutschland zur Gewinnmaximierung.

00:50:31: Arbeitnehmer geraten immer mehr Unterdruck.

00:50:34: Arbeitnehmer werden diejenigen sein, die diese ganzen Zechen zahlen müssen.

00:50:38: Rente, Wirtschaftssubventionen, Arbeitsplatzverlust, das wird die Breite mit.

00:50:44: Da geht es nicht um Mittelstand, da geht es nicht um FDP-Wähler,

00:50:47: sondern da geht es um die ganz einfachen Arbeitnehmer.

00:50:50: Und es gibt im Moment in diesem aktuellen Wahlkampf in Deutschland

00:50:53: nicht eine einzige Stimme, die sich wirklich konsequent für die Interessen der Arbeitnehmer einsetzt.

00:51:00: Und all die Themen, die Arbeitnehmer betreffen, gerade konsequent aufs Tablobrick.

00:51:05: Und das finde ich, die reden alle von Wählerpotenzial

00:51:10: und vergessen im Prinzip eine riesige Gruppe von Menschen,

00:51:16: die dem dann auch noch vorgeworfen werden, sie hätten so wenig Motivation,

00:51:21: sie müssten Lust auf Überstunden haben.

00:51:23: Also auf der einen Seite unterstellt man diesen Leuten permanent noch aus sie,

00:51:27: den wird so ein bisschen die Motivation fehlen und sie sind ein bisschen faul.

00:51:30: Also da läuft gerade etwas so schief, dass ich mir denke,

00:51:34: wenn es da eine Partei gäbe, die das erkennen würde,

00:51:37: dass es einen Großteil von Menschen in diesem Land gibt,

00:51:40: die diese ganze Karre am Laufen halten,

00:51:42: dann bräuchte man nicht so seltsame Spielchen machen mit den Leuten Angst machen

00:51:48: oder zu sagen, die Rente ist nicht sicher oder ihr habt Angst vor dem

00:51:52: oder der Friedrich Merz, der die Lösung irgendwie darin sieht,

00:51:57: wieder zurück in Atomstrom und alles, sondern dann könnte man tatsächlich mal über die Themen der Zeit sprechen.

00:52:02: Was ganz Verrücktes, Philipp. Im Grunde bräuchte man, aber er halt mich jetzt für bekloppt,

00:52:06: wir bräuchten sowas wie so eine sozialdemokratische Partei Deutschlands, oder?

00:52:10: Ja. Das wäre jetzt nicht schlecht. Schade, dass es das nicht gibt.

00:52:15: So ihr Lieben Weihnachtsgegse und Weihnachtsstollen da draußen,

00:52:20: das war Grundlos Gute Laune für diese Woche.

00:52:23: Wenn ihr Themenvorschläge, tolle Zitat oder eine Meinung habt,

00:52:26: dann würden wir uns sehr freuen über eine E-Mail an hallo@grundlosgutelaune.de

00:52:32: Noch viel mehr würden wir uns aber freuen, wenn ihr selbst zum Zitat werdet für uns

00:52:36: und uns eine Sprachennachricht schickt auf www.speakpipe.com/ggl.

00:52:41: Speakpipe wie die Sprechpfeife und GGL für Grundlos Gute Laune.

00:52:45: Ja bitte schickt uns die Audioaufnahmen, wir freuen uns da immer sehr drüber,

00:52:49: das macht uns auch immer motiviert uns zusätzlich.

00:52:52: Und wenn ihr uns was Gutes tun wollt, dann kommt jetzt die übliche Battle.ly am Ende aller Podcast.

00:52:59: Bitte, es ist bald Weihnachten, hinterlasst uns eine Bewertung, schreibt eine Rezension,

00:53:03: drückt ein Klingelchen, bimmelt ein Glöckchen, auf jeden Fall spült uns im Algorithmus,

00:53:08: nicht in den Abfluss, sondern nach oben, beschert uns einen lindnerartigen Aufstieg,

00:53:13: was auch immer, also Schreib-Rezension, Bewertung, ihr wisst was ich meine.

00:53:17: Wenn ich ja mal einhaken darf, lindnerhafter Aufstieg, hast du gesagt,

00:53:21: ist das nicht das, was man ein Oxymoron nennt?

00:53:24: Ja, oder einfach auch gesprochener Dünnsches meinerseits.

00:53:28: Und wo wir gerade bei gesprochenem Dünnsches sind,

00:53:31: habe ich jetzt heute noch einen kleinen Rauschmeißer, eine Perle des,

00:53:35: ja, der gesprachenden Immodium-Akuts.

00:53:40: Richard David Brecht war bei Tilo Jung zu Gast und hat den sechs Stunden ins Koma gequatscht.

00:53:46: Und da hat sich der Richard so ein bisschen darüber beklagt,

00:53:49: dass er nicht mehr so oft in Talkshows eingeladen wird.

00:53:52: Nein.

00:53:53: Ja, und er kommt offensichtlich nicht auf die Idee,

00:53:55: dass man ihn vielleicht einfach nicht mal ein, nicht mal keinen Bock auf ihn hat,

00:53:58: sondern Richard David Brecht hat in seiner hochintelligenten Art und Weise

00:54:03: eine sehr, sehr kluge Erklärung gefunden, warum er nicht mehr eingeladen wird.

00:54:09: Sogar Journalisten treten auf in der Rolle von Weltdeutern, Welterklärern.

00:54:14: Wundernden, man ist ein Talkshows.

00:54:15: Sie treten so in Talkshows aus, sie treten auch als Moderatoren so auf

00:54:19: und sie treten als nicht nur in den Frakturkommentaren der FHZ,

00:54:25: sondern überall in den Leitmedien darauf.

00:54:27: Das heißt also, der Meinungsanteil wird immer größer in Relation zum Informationsanteil.

00:54:32: Und durch diese Verschiebung sehen sich sehr viele Journalisten selber in der Rolle

00:54:38: der Weltdeuter und Welterklärer.

00:54:40: Und es gibt da eine regelrechte Intellektuellenfeindlichkeit gegenüber all denen,

00:54:44: die keine Journalisten sind, weil die stehen ihnen in ihrem Welterklärungsmodus im Wege.

00:54:50: Das ist eine ganz wichtige Veränderung.

00:54:51: Und deswegen werden je größer die Probleme sind, öffentliche Intellektuelle umso weniger gefragt.

00:54:56: Das war die 13. Folge Grundlos gute Laune mit Philipp Simon und Tobias Mann.

00:55:01: Eine Produktion von Flashflow Recording.

00:55:04: Jetzt Lindner privatisieren. Tschüssikowski.

00:55:08: Ki.

Kommentare (1)

Iris

Ein Fest … - euch zu (zu)hören! Quasi eine unabdingbare Verdauungshilfe.

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