Scholz in Salzkruste

Shownotes

Wenn Olaf Scholz in einer Unterhaltungssendung sitzt, dann hockt Toby Mann gebannt vor dem Bildschirm - und so können wir uns in der fünften Folge von Grundlos Gute Laune auf atemberaubende Zitate von Fisch-Connaisseur Scholz freuen, der einmal mehr beweist: Das Private ist immer auch politisch. Aber auch Philip war wieder im Keller des menschlichen Versagens und stellt fest: Bei der Bürgergeldreform der Union geht es zuallererst um starke Worte und operative Hektik. Und wenn sie jetzt noch neugierig sind, warum man im Zug niemals in der App einchecken und schon gar nicht den Spiegel lesen sollte, dann sollten sie ganz schnell auf Play drücken!

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00:00:00: So und Tobi, bevor jetzt der Podcast startet, eine entscheidende Frage natürlich, du bist ja grad in Österreich im Urlaub.

00:00:07: Ja.

00:00:07: Und was mich wirklich brennend interessiert ist, wie viel Kilo Technik-Gepack hast du mitgenommen?

00:00:12: Das ist ein ganzer Koffer ohne Scheiß, ich habe einen ganzen Koffertechnik-Gepack dabei.

00:00:16: Das ist der andere, nehmen irgendwie so Ski-Equipment und sowas mit Siausrüstung, Gleitflugschirm, Scheiß und ich habe hier meine Technik für den Podcast dabei.

00:00:24: Das ist Hingabe zum Produkt.

00:00:26: Das ist mein Extrem Sport. Lass uns loslegen.

00:00:29: Wow!

00:00:30: Hallo ihr da draußen, hier ist wieder Grundlos Gute Laune, euer Lieblings True Crime Podcast für Verbale Verbrechen.

00:00:42: Wir sprechen hier über nichts weniger als den emotional geistigen Zustand unseres Landes.

00:00:46: Aber sag ich, der ganzen Welt.

00:00:48: Mein Name ist Tobias Mann und ich bin natürlich nicht alleine am Start.

00:00:51: Mir gegenüber sitzt der inoffizielle Holland-Botschafter und der offiziell größte Let's Dance-Fan der Welt.

00:00:57: Hier ist Philipp Simon.

00:00:59: Hey Philipp!

00:01:01: Das ist aber süß.

00:01:02: Und du, du bist jetzt gerade mal zwei Tage in Österreich und du hast schon diese angeraute Stimme vom DJ Ötzi.

00:01:09: Ja, es ist, ich weiß auch nicht wo da herkommt, das muss diese Bergluft sein, die macht das mit dir.

00:01:13: Da kriegst du diesen kernigen Sound auf den Stimmenbändern.

00:01:17: Wie läuft's denn beim Abriss-Ski?

00:01:19: Ja, ich mach ja da nichts. Also ich bin ja kein Skifahrer.

00:01:23: Ich hab damit aufgehört vor 20 Jahren, weil ich und die Piste, wir haben entschieden, wir zwei werden nicht zusammenfinden.

00:01:30: Und das heißt, die Familie fährt und ich sitze hier auf der Hütte und ja, genieße das Leben so ähnlich wie bei Shining, der Schriftsteller.

00:01:38: Also da sitze ich hier ganz einsam und alleine vorm Computer und tippe diabolische Sätze in meinen Rechner.

00:01:45: Und Arbeit ist und was die Podcast-Zuhörer leider jetzt nicht sehen können.

00:01:49: Hinter dir ist so eine wunderschöne Holzwand.

00:01:52: Da steht irgendwie noch das Kochgeschirr von Bares für Rares.

00:01:56: Also man hat schon so ein bisschen Eindruck, du hast dich ins Nichts zurückgezogen.

00:02:02: Ja, das stimmt und vor allem ich hab das Gefühl, hier könnte man doch für das eine oder andere, was hier rumsteht, das Händlerkärtchen vom Horst Lichter bekommen.

00:02:09: Vielleicht, schau ich mal, laufe ich mal durchs Haus und packe mir irgendwie so ein Kälch ein, der hier hinter mir an der Wand hängt.

00:02:16: Ist das jetzt eigentlich schon Primaten-Tinkungen?

00:02:18: Du hast recht, lass uns doch direkt mit der ersten Ruppe loslegen.

00:02:21: Primaten-Ping-Pong.

00:02:27: Ja, wir haben ja schon Ping-Pong, das ist ja bei uns immer so ein bisschen fließend.

00:02:31: Ich will immer diesen Trainer unterbringen.

00:02:33: Ja, ich merke das auch und ich weiß, ich habe es ja schon drei Wochen lang gesagt, aber ich fühle mich da irgendwie immer noch unwohl mit den Dingen.

00:02:41: Ich habe immer mal das Gefühl, wir schleuten da wirklich ganz haarscharfe an so einem Shitstorm im Internet vorbei.

00:02:48: Ja, anirgbar, weil du da bei diesem Ping-Pong irgendwie was Rassistisches reininterpretierst.

00:02:53: Ich finde, man gewöhnt sich mit der Zeit dran und dann wirkt es gar nicht mehr so schlimm.

00:02:58: Ja, aber so ist das eben mit dem strukturellen Rassismus. Man gewöhnt sich mit der Zeit dran.

00:03:03: Das ist das Schlimme, das ist das Schlimme, ja.

00:03:05: Da sitzt du da auf 3000 Meter Höhe, knallst hier eine Flasche Marillenschnapse in die Birne und das dann man gewöhnt sich dran.

00:03:12: Na ja gut, ich kann mich ja immer wieder darauf zurückziehen, dass die KI das so generiert hat und für den Rassismus der KI kann ich ja nichts.

00:03:18: Nee, absolut nicht. Das heißt also, im Prinzip pranger ich das ja damit sogar an, dass die KI da auch möglicherweise sprachliche Stereotype bedient.

00:03:25: Stimmt, eigentlich ist es ein politisches Statement.

00:03:28: Genau.

00:03:28: Du hast langsam wirklich schon so argumentative Züge von Christian Lindner, finde ich.

00:03:34: Also, wie du dich immer aus den Nummern rauswindest, ist schon beeinbogen.

00:03:38: Jetzt immer an einem Punkt schon angelangt, jetzt zu diesem frühen Zeitpunkt des Podcasts, wo ich sagen muss, obacht.

00:03:43: Sonst brech ich das Projekt an dieser Stelle ab. Du kannst ja viel über mich sagen, aber Christian Lindner, da ist jetzt schon wirklich.

00:03:50: Bin ja immerhin in den Bergen und ich aufs Sylt.

00:03:52: Ja, ich nehme es zurück.

00:03:53: Ja, aber ich habe an dich eine Frage, lieber Philipp.

00:03:57: Ja, das befürchte ich.

00:03:57: Du als Künstler, lieber Philipp, hast ja viel mit Publikum zu tun.

00:04:02: Also, in der Regel, oder?

00:04:04: Also, wenn du deine Kunst machst, dann ist ja zu meist...

00:04:08: Ich muss immer... Das Problem bei dir ist immer, wenn du beleidigen wirst, dann klingt das am Anfang wie eine wunderschöne Anmoderation.

00:04:17: Aber ich weiß ganz genau, am Ende dieses Satzes befindet sich für mich eine Klippe.

00:04:24: Und ich gehe so... Ich springe so frohen Mutes neben dir an dieser Moderation entlang und kapiere dann, ich stehe an einer Klippe,

00:04:32: drehe mich um und sehe nur noch deine Hände vor meinem Gesicht, wie sie mich runterstürzen. Aber noch mal zu Ende.

00:04:39: Also, wenn du deine Kunst machst, sind ja noch andere Menschen anwesend.

00:04:42: Zumal ist Publikum.

00:04:44: Und hast du... Normalerweise ist für uns über Publikum schön und toll.

00:04:49: Was ist denn so das schlimmste Publikumserlebnis, dass du jemals als auf der Bühne tätiger erleben musstest?

00:05:01: Ich befürchte, das ist wieder eine Pipi-Kaka-Geschichte. Ich weiß nicht, ob wir das wirklich machen wollen.

00:05:06: Aber... Jetzt hast du die Leute aber wirklich ganz schön heiß gemacht schon.

00:05:11: Mit diesem Satz, da hängen jetzt alle schon ganz nah an den Radiogeräten.

00:05:16: Ich weiß gar nicht, wie man das jetzt einig am... Also, es trug sich vor vielen Jahrzehnten, als ich noch im Varietier gespielt habe.

00:05:24: Du warst kontrosionist, ne?

00:05:26: Ich habe war kontrosionistin. Damals war ich noch weiblich gelesen als Kontrosionistin unterwegs.

00:05:32: Und da war es so, dass...

00:05:37: Ich weiß gar nicht, ob ich das jetzt wirklich erzählen wollte.

00:05:40: Ja, komm, jetzt, jetzt musste. Du kommst aus der Nummer, kommst jetzt nicht mal raus.

00:05:45: Also, es war so.

00:05:48: Zwischen der Vormittagsvorstellung und der Abendvorstellung

00:05:52: breitete sich offensichtlich ein Magen-Darm-Virus im Ensemble rasend schnell aus.

00:05:59: So dass die Hälfte der Artisten und Artistinnen ausfiel und es...

00:06:03: Und aber mir ging es super.

00:06:05: Und ich habe dann diesen ganzen Abend moderiert und ich hatte damals eine Nummer gehabt.

00:06:12: Das war ein Zaubertrick, die Nummer hieß "Der Preis ist heiß".

00:06:15: Da habe ich so eine Spielschuhe nachgespielt und das endete damit,

00:06:18: dass ich mir eine Zigarette von einem Zuschauer angezündet habe,

00:06:22: die da mit dem Zuschauer geraucht habe und dabei so ein bisschen gespielt habe,

00:06:25: als ob der da was... Also, Gras drin hätte und wir wären...

00:06:28: Sind da so ein bisschen bekifft.

00:06:29: Und zum Schluss findet man in dieser Zigarette ein Geldschein vom Zuschauer, der vorher verbrannt wurde.

00:06:34: Das war der Zaubertrick.

00:06:35: Und mir hat die ganze Zeit wunderbar funktioniert und...

00:06:41: Ich stehe also auf dieser Bühne und ziehe an der Zigarette

00:06:46: und mit der, sagen wir mal, entspannenden und narkotisierenden Wirkung des ersten Zuges

00:06:53: öffneten sich bei mir alle Schleusen.

00:06:58: Ich will es jetzt gar nicht weiter ausführen.

00:07:00: Ich möchte nur darauf hinweisen, dass ich mich sehr, sehr langsam von dieser Bühne bewegt habe.

00:07:07: Ähm...

00:07:09: Und das war tatsächlich traumat... Das war wirklich ein ganz, ganz schreckliches Erlebnis.

00:07:15: Das ist das Schlimmste, was man sich vorstellen kann.

00:07:17: Ja.

00:07:18: Und aber jetzt, da war jetzt in dem Fall, da war das Publikum aber nicht schlimm, sondern dein Darum.

00:07:24: Ja, also der Virus, aber das war schon, also das ist schon etwas, was man nicht wirklich funktioniert.

00:07:29: Schlimmes Publikum...

00:07:31: Aber Moment, da habe ich ganz kurz nochmal ein...

00:07:33: Darauf in Bezug nehmen.

00:07:34: Hat das Publikum das gemerkt oder konntest du es kaschieren?

00:07:39: Naja, also sagen wir mal so, ich bin wie so ein Krebs in kleinen Schritten von der Bühne runter

00:07:46: und habe irgendwie wahrscheinlich was gesagt, im Sinne von gerade schlecht.

00:07:51: Hinter der Bühne waren alle sensibilisiert, weil das halbe Team lag irgendwie überm Becken.

00:07:56: Und ob die Leute das jetzt im Detail kapiert haben, kann ich dir heute gar nicht mehr sagen.

00:08:02: Ich weiß nur, dass ich den Anzug weggeschmissen habe.

00:08:09: Also insofern aber so ein schlimmes Erlebnis mit Publikum.

00:08:12: Also ich finde jetzt zum Beispiel immer ganz schwierig, wenn Publikum alkoholisiert ist.

00:08:17: Das gibt es ja mal, also ich war mal bei einer Betriebsfeier gebucht und eigentlich auch dritt 21 Uhr 15

00:08:25: und der Moderator des Abends vertröstete mich immer wieder und sagte, ja dauern noch eine Sekunde.

00:08:31: Wir haben noch irgendwie zwei, drei Programmpunkte vorher, aber waren sich keine Gedanken.

00:08:35: Und dieses Spiel ging so bis 0,45.

00:08:39: Und als ich dann raus musste, da war in diesem Saal aber auch keiner mehr bereit, mir zuzuhören,

00:08:45: sondern die wollten eigentlich eher hier dann Ballermann hit singen.

00:08:51: Und da stand ich dann da mit meinem poetischen Kabarett.

00:08:56: Was hattest du denn vorbereitet?

00:08:57: Ja, ich hatte ja tatsächlich sogar speziell für die dort damals ausrichtende Firma was vorbereitet.

00:09:02: Also paar Scherze zur Geschäftsführung und so was man immer so macht.

00:09:05: Man informiert sich ja vorher ein bisschen.

00:09:07: Aber ich hätte auch im Prinzip aus dem Telefonwohl vorlesen können.

00:09:12: Das hätte so für ähnliche Begeisterung gesagt.

00:09:15: Also die Poorten, die ich vorbereitet hatte, kamen unbenutzt zurück.

00:09:19: Und das war nur so die Zeit, wo ich gedacht habe, Tobi du musst den Vertrag erfüllen.

00:09:24: Und ich war für eine 3/4 Stunde gebucht.

00:09:27: Und dann habe ich diese 3/4 Stunde auch tatsächlich durchgezogen.

00:09:31: Und weder ich noch das Publikum fanden das richtig.

00:09:36: Aber ich habe unterschrieben.

00:09:38: Haben die richtig auch gebot oder haben die einfach noch nicht zugehört?

00:09:42: Es war einfach nur Desinteresse.

00:09:43: Es war keine Buu.

00:09:46: Es gab schon so Zwischenrufe, so von wegen "Mach mal was Lustiges" und so was.

00:09:50: Also es fand schon ein Dialog statt.

00:09:52: Also insofern vielleicht positiv formuliert war, es gab Zuschauerbeteiligung.

00:09:56: Und irgendwie habe ich dann doch Kontakt aufgebaut.

00:10:00: Es fand etwas, ein Austausch fand statt.

00:10:03: Der jetzt nicht inhaltlich motiviert war, sondern eher emotional.

00:10:06: Aber es war, das kann ich sagen, die längste 3/4 Stunde meines Lebens.

00:10:10: Ich glaube, ich meine, ich kann es wahrscheinlich nachvollziehen.

00:10:14: Die Zeit hat sich gedehnt.

00:10:16: Es fühlte sich an wie mehrere Tage.

00:10:18: Und hinterher dachte ich auch, jetzt habe ich eben gerade einen Berg erklaummen.

00:10:23: Würdest du heute damit anders umgehen?

00:10:25: Ja, ich glaube schon.

00:10:27: Du willst abbrechen?

00:10:28: Ich glaube, dass ich, ich könnte so ein Programm mittlerweile verdichten.

00:10:34: Und würde dann tatsächlich so ein bisschen, so Totsichrepoenten rausholen.

00:10:40: So ein paar Schubladen hat man ja.

00:10:42: Okay, aber jetzt hast du natürlich meine volle Aufmerksamkeit.

00:10:46: Was sind Totsichrepoenten?

00:10:48: Lass uns mal über Totsichrepoenten, poinden.

00:10:52: Wie so behauptest du, dass es so was nicht gibt, wie Totsichrepoenten?

00:10:55: Doch, doch, doch, doch.

00:10:56: Aber es würde mich total interessieren.

00:10:57: Doch ich habe auch eine, ich ab zum Beispiel immer, immer, wenn ich irgendwie einen Hänger

00:11:02: hatte oder, oder, oder irgendwie nicht weiter wusste oder, oder ich das Gefühl hatte, ja,

00:11:07: ja, ich habe immer gesagt, ja, und die Tage habe ich noch gelesen.

00:11:10: Es gibt ein Artikel in der Zeitung, da wurde berichtet, dass das Bundesverfassungsgericht

00:11:16: jetzt entschieden hat, dass Sadomasochistischen Praktiken strafbar sein können.

00:11:23: Jetzt mal ganz ehrlich, wenn ich auf Sadomasoch stehen würde und mir wird einer mit Strapfe

00:11:29: drohen, das war meine Notfalllein.

00:11:35: Aber das ist ja schon fast sehr intellektuell dann auch.

00:11:38: Ach, die ist ja auch aufhübsig.

00:11:40: Es geht um Sadomasochistische.

00:11:42: Das ist sehr intellektuell.

00:11:44: Der Philipp in Lack und Leder, das ist ja fast schon prosa.

00:11:48: Aber hast du auch so einen Alltime, Allrounder Gag, den du immer quasi gemacht hast?

00:11:55: Na ja gut, was ich immer ganz gern mache, ist tatsächlich dann Menschen direkt ansprechen.

00:11:59: Also direkt Menschen vor einer ersten Reihe, meistens auch immer schön, wenn du dann jemanden

00:12:04: erwischst aus der oberen Führungsetage, weil sich dann natürlich alle bei einer Betriebsfeier

00:12:09: diebisch drüber freuen, dass du den irgendwie hochnimmst und dann improvisierst du mit

00:12:13: dem halt so ein bisschen und nimmst den so ein bisschen auf den Arm.

00:12:16: Ich kenne das auch noch sehr gut im Varietier oder so, wenn man das Gefühl hatte, man muss

00:12:19: irgendwie Zeit überbrücken, dann ist man Mikro ins Publikum, ja wo kommen sie denn her?

00:12:22: Ach, Menschen haben die auch Strom und Wasser, ist ja toll.

00:12:24: Genau, was war der letzte, man hat eine sehr schöne Antwort, das muss irgendwie so um 2000

00:12:29: gewesen sein, habe ich jemanden gefragt, was war der letzte Kinofilm, den sie gesehen

00:12:32: hat?

00:12:33: Und er sagte Dr.

00:12:34: Schivago, also da sind auch schöne Momente entstanden.

00:12:36: Aber das war bei uns immer so ein Notnagel.

00:12:40: Ich habe jetzt gelernt, dass in der jungen Comedy-Generation, dass das bei ganz viel,

00:12:46: ganz wesentliches Element ist, also was wir quasi früher aus der Not um Zeit zu füllen

00:12:51: gemacht haben und weißt du, wie die das jetzt nennen?

00:12:54: Crowdwork.

00:12:55: Crowdwork.

00:12:56: Ja, Crowdwork, das glauben jetzt viele, das ist was mit der Zubereitung von Sauerkraut

00:13:00: zu tun hat, aber nein, es ist, wenn man mit der Crowd arbeitet, mit der Crowdwork.

00:13:05: Crowdwork, das ist für mich kurz von einem eigenen ETF.

00:13:08: Also das klingt schon extrem nach Börsel.

00:13:11: Das klingt für mich wie ein Start-up.

00:13:13: Da gibt es ganz viele, die das ganz exzessiv betreiben und dann eben auch auf TikTok und

00:13:17: Choro stellen, weil sich das halt wunderbar auch transportieren lässt.

00:13:21: Da musst du nicht großen Kontext wissen.

00:13:22: Und findest du es gut?

00:13:23: Du, es gibt welche, die machen das ganz gut, aber wenn da halt den 50.

00:13:26: Gesehen hat er sagt und was machst du beruflich, Lehrer, ach so, und dann geht's dann los.

00:13:32: Ja, hast schon wieder Feierabend.

00:13:34: Ja, genau.

00:13:35: Oder seid ihr zusammen hier, guck mal, er weiß es nicht genau.

00:13:39: Und so, also diese Geschichten gleichen sich dann irgendwann, aber es gibt dann auch immer

00:13:44: wieder tolle Beispiele, wo ich dann darüber rasch bin.

00:13:46: Aber am Ende des Tages muss man sagen, Crowdwork ist halt noch kein Programm.

00:13:50: Ne, weißt du, was meine Standardantwort war, wenn ich ein Publikum war und jemand gefragt

00:13:54: hat, was machen sie boh, wenn sie sagt erzieren, dann habe ich mal gefragt, Lack oder Lineal?

00:13:59: So.

00:14:00: Mit dem ganzen Zeug könnte man nach heute ja wieder quasi auf Tour gehen.

00:14:07: Du wirst auf TikTok, ganz groß, dabei.

00:14:10: Bist du eigentlich auf TikTok?

00:14:12: Ich hab auf TikTok einen Account, aber ich mach das sehr wenig.

00:14:15: Das ist doch nicht wahr.

00:14:16: Weil ich es für einen sehr, sehr traurigen Ort halte, TikTok.

00:14:18: Du bist ja der Maximilian Krades Kabarett.

00:14:20: Das kennst du gar nicht.

00:14:21: Du bist bei TikTok.

00:14:22: Das ist doch die chinesische Hölle.

00:14:27: Ich guck mir ja alles an.

00:14:29: Ich bin ja so ein Spielkind.

00:14:30: Ich kann dir die Finger von den ganzen technischen Gramm nicht lassen.

00:14:32: Wenn es irgendetwas gibt, melde mich da an, ohne auch schon vorher groß zu wissen, was da

00:14:37: passiert.

00:14:38: Ich bin bei so vielen Social Media Mastodon und wie sie alle heißen.

00:14:42: Na ja, ja doch, doch.

00:14:44: Mastodon finde ich für mich immer wie so ein Präparat für Bullen, um die scharf zu

00:14:49: machen.

00:14:50: Das war immer so, wo ich dachte, der Zuchtstier kriegt Mastodon, damit er richtig, richtig

00:14:56: die Herde erfreut.

00:15:01: Ja, und damit du jetzt die Herde erfreut, erfreust du mir lieber Philipp.

00:15:05: Nein, nein, nein.

00:15:06: Stopp, stopp, stopp.

00:15:07: Jetzt möchte ich noch kurz wissen.

00:15:09: Du bist bei diesem Zuchtbullenpräparatding, da machst du dann.

00:15:14: Ja.

00:15:15: Und machst du da auch was?

00:15:16: Wenig.

00:15:17: Wenig.

00:15:18: Ich gucke.

00:15:19: Ich bin Voyeur.

00:15:20: Ich bin Social Media Voyeur auf vielen Plattformen.

00:15:23: Bist du bei Threads?

00:15:24: Ja, bin ja natürlich auch.

00:15:25: Du machst da was?

00:15:28: Nein.

00:15:29: Du bist du auf Twitter?

00:15:31: Ja, ja, ja, bin ich auch schon seit Jahren.

00:15:34: Und da machst du aber was?

00:15:37: Nein.

00:15:38: Facebook?

00:15:39: Da bin ich.

00:15:40: Und da mache ich auch ab und zu was, tatsächlich.

00:15:45: Ich mache auf Insta was, ich mache auf Facebook was.

00:15:47: Und passiert dir das auch, dass unter jedem zweiten, dritten Posting, du machst irgendjemand

00:15:50: unterschreibt unschand für Corona entschuldigt?

00:15:53: Ja, ist das bei dir?

00:15:56: Ja, ist das bei mir.

00:15:59: Und das Lustige ist, ich habe mich in der Corona-Zeit.

00:16:02: Ich habe nie irgendwas zum Thema impfen gesagt oder gesagt, Leute sollen sich impfen, so

00:16:07: was würde ich eh nicht sagen.

00:16:08: Aber also dazu habe ich nie geäußert.

00:16:10: Impflicht habe ich schon mal gar nicht gefordert.

00:16:12: Im Gegenteil, ich habe ein, zwei kritische Nummern über GenSpaar gemacht und ansonsten

00:16:17: war das für mich auch so eine Pandemie, wo ich sagte, ja, mal gucken was man so erleben

00:16:21: kann und finde jetzt eigentlich im Nachhinein die Aufarbeitung ganz spannend.

00:16:24: Also du bist eher so Typ Erlebnis-Pandemie.

00:16:26: Ja, das war erlebend.

00:16:29: Aber hast du das nicht, dass die Leute drunterschreiben und schon für Corona entschuldigt?

00:16:32: Habe ich auch schon.

00:16:34: Also ich ist nicht in diesem Wortlaut, aber das kommt schon tatsächlich vor.

00:16:39: Du hast halt auch immer welche.

00:16:40: Es gibt zum Beispiel einen, der begleitet mich schon seit Man Sieberzeiten.

00:16:44: Der ist auf Twitter und er äußert sich immer wieder negativ, wenn ich irgendwo zu sehen

00:16:50: bin, oder nicht nur zu mir.

00:16:51: Also der verfolgt ganz intensiv Kabarett, ist Team AfD.

00:16:56: Das ist so seine politische Heimat.

00:16:58: Das hörst du so aus allem, was er so schreibt und hat es auch, glaube ich, schon mal gesagt.

00:17:01: Und der immer wieder äußert sich, du linksgrünversiffter und hin und her.

00:17:08: Und der ist aber ein ganz treuer Zuschauer von Kabarett-Sendungen.

00:17:11: Also er ist so einer, der alles guckt.

00:17:13: Schlachthof, Anstalt, guckt er alles, um hinterher zu meckern.

00:17:17: Und das finde ich dann schon, ist das auch schon masochistisch?

00:17:21: Nein, das sind die besten Zuschauer.

00:17:22: Das ist ja gut.

00:17:24: Ja, natürlich.

00:17:25: Also wenn, das sind ja, guck mal, wir haben ja einmal das Publikum, das sich darüber

00:17:28: freut, da wird politisch ein bisschen was hochgenommen und so, ja, aber das sind ja

00:17:33: noch wirklich die Leute, die bei unseren Texten leiden.

00:17:36: Ja, das ist ja eigentlich, das ist ja der Ursprung des Kabarett-Sendens, die Zuschauer sollen

00:17:40: ja, und das sind wirklich noch Leute.

00:17:42: Also wenn sich das reinzieht und dann so leidet, da habe ich riesen Respekt vor.

00:17:46: Ja, sind mal liebe Grüße an der Stelle, oder?

00:17:49: Ja, absolut.

00:17:50: Habt ihr denn auch Privat-Inzwischen-Kontakte?

00:17:52: Ja, ja, der ist mithilm Urlaub gerade in Österreich.

00:17:55: Der kocht heute Abend.

00:17:56: Ich bin mal gespannt, was er macht.

00:17:58: Rechts drin in den Jugend, oder so.

00:18:00: Ja, keine Ahnung.

00:18:01: Ja, ich habe heute ein absolutes Brüller-Thema und Kanorallsthema mitgebracht, wie bei Tobi.

00:18:11: Ja.

00:18:12: Und zwar das Thema Bürgergeld.

00:18:13: Ja, da ist doch die gute Laune vorprogrammiert jetzt an dieser Stelle.

00:18:18: Ich fand es schön, dass du jetzt auch direkt so emotional drauf reagierst.

00:18:23: Ja gut, aber da muss ich ja, wenn ich eins mal sagen darf, das ist ja das Schlimme,

00:18:29: dass dieses Thema benutzt wird, um die Menschen zu emotionalisieren.

00:18:33: Es reagieren ja viele sehr, sehr emotional auf dieses Thema und zwar im Sinne davon,

00:18:38: dass eben auch Stimmung gemacht wird gegen Bürgergeldempfängerinnen und Bürgergeldempfänger.

00:18:42: Absolut.

00:18:43: Und die CDU will das Bürgergeld ja jetzt komplett reformieren.

00:18:47: Wir haben jetzt ein vielseitiges PDF vorgelegt, da soll alles anders werden.

00:18:51: Und damit wir einmal auch quasi in diese Stimmung, die du gerade beschrieben hast,

00:18:55: reinkommen, hören wir jetzt einmal Markus Söder, der dieses Jahr zum Aschermittwoch

00:18:59: folgendes über das Bürgergeld gesagt hat.

00:19:02: Und vor allem, was für die größte Streichaktion und zwar schnell und richtig, Bürgergeld.

00:19:07: Ich sage euch zum Bürgergeld.

00:19:10: Falsche Konstruktion, falsche Höhe abschaffen und durch die gute alte Sozialhilfe ersetzen,

00:19:16: liebe Freundinnen und Freunde.

00:19:18: Ja, und da sind wir eigentlich schon...

00:19:20: Alleine wie ihr Bürgergeld sagt, ist doch schon wirklich bezeichnet.

00:19:23: Ja.

00:19:24: Dieses geschnarte, harte und da siehst du schon genau, in welche Richtung im Prinzip der

00:19:29: Zug fährt.

00:19:30: Was ich ja auch total spannend finde, ist wie er dann zum Schluss sagt, durch die gute alte

00:19:33: Sozialhilfe ersetzen.

00:19:36: Ja, da geht es ja im Wesentlichen dann eben auch wieder um die Begrifflichkeit, um den

00:19:40: Leuten klar zu machen, ihr seid da weniger wert, das ist eine Sozialhilfe.

00:19:44: Also die Stimmung ist in der CDU völlig und CDU völlig gegen das Bürgergeld alles falsch.

00:19:50: Ja, hat er auch gesagt, falsch aufgesetzt, komplett vergessen.

00:19:54: Und man sollte sich an dieser Stelle einmal in Erinnerung rufen, dass im November 2022

00:20:02: die CDU/CSU-Fraktion mit der Ampel im Bundestag für die Bürgergeldreform gestimmt hat.

00:20:09: Und dann hören wir uns jetzt nochmal einmal an, was Friedrich Merz damals zu diesem neuen

00:20:17: Entwurf der Ampel gesagt hat und warum sie mitstimmen.

00:20:21: Ich kann Ihnen sagen, dass die Bundestagsfraktion bei einer Enthaltung einstimmig beschlossen

00:20:26: hat, dem Ergebnis des Vermittlungsausschusses am Freitagmorgen um 9 Uhr im Plenum des Deutschen

00:20:32: Bundestages zuzustimmen.

00:20:33: Das heißt, im Klartext wird jetzt ein Gesetz verabschiedet, das im Wesentlichen den Wünschen

00:20:41: entspricht, die wir im Hinblick auf die Gewährung der Leistungen aus dem Sozialgesetzbuch II

00:20:48: betrifft und auch im Hinblick auf die Sanktionsregelungen im Falle einer verweigerten Mitwirkung an

00:20:55: der Wiedereingliederung, entweder in die Beschäftigung oder aber in eine weitere Ausbildung.

00:21:01: So, jetzt erkläre mir das doch mal.

00:21:04: Also, 2024, die Union findet es alles, völlig geschleiße, funktioniert nicht, kann nichts.

00:21:12: Keine anderthalb Jahre zuvor, November 22, sind sie zufrieden und deswegen habe ich

00:21:18: das hinten nochmal dringelassen, auch im Hinblick auf die Sanktionen.

00:21:21: Also, hat sich jetzt in diesem einem Jahr so viel verändert, also was ist denn jetzt eigentlich

00:21:29: der Grund außer, was ich sagen würde, Wahlkampfstimmung?

00:21:34: Na, es ist ein Mangel an Ideen.

00:21:35: Das ist das große Problem.

00:21:37: Es ist ja die politische Mottenkiste, aus der sich die Union da bedient, dass einfach

00:21:41: Feindbilder aufgebaut werden.

00:21:43: Es ist ja nun nichts Neues, einfach dann wieder so den faulen Sozialschmarotzer, der in der

00:21:48: Hängematte liegt, dieses Bild im Prinzip aufzubauen und da einfach auch billigste Politik auf dem

00:21:54: Rücken der Schwächsten und Ärmsten zu machen.

00:21:55: Und das ist das, was ich halt am schlimmsten finde, letztlich bei dem, was die Union da

00:21:59: macht, dass sie als vermeintlich christliche Partei vielleicht ab und zu mal fragen sollte,

00:22:03: was würde Jesus tun und ich glaube, der würde keine Union wählen unter diesen Vorgaben.

00:22:08: Ja, aber in der Union wird die Frage anders gestellt.

00:22:11: Da wird nicht gesagt, was würde Jesus tun, sondern was würde Markus Söder tun?

00:22:14: Ja, die beiden werden mittlerweile Synonym verwendet.

00:22:17: Ist das so?

00:22:18: Ja, ja.

00:22:19: Er kann ja auch übers Wasser gehen.

00:22:20: Also, ich finde es total faszinierend, dass sie quasi im 22 noch völlig auf Schmusekurs

00:22:25: waren und ja auch wirklich, was die Sanktionen angeht, total zufrieden waren.

00:22:30: Und jetzt beim neuen Bürgergeldentwurf der Union geht es ja vor allen Dingen den jetzt

00:22:34: um Sanktionen und dass man den Leuten vom ersten Tag an irgendwie, die müssen sofort

00:22:40: aus der Wohnung raus und so, was ja auch mal ganz spannend zu betrachten ist, wie das mit

00:22:43: dem aktuellen Wohnungsmarkt überhaupt möglich wäre, wenn einer von heute auf morgen eine

00:22:47: neue Wohnung braucht, weil die Alte dann quasi nicht mehr finanziert wird.

00:22:50: Also eigentlich auch wieder ein völlig realitätsfremdes Ding.

00:22:53: Und man stellt sich natürlich die Frage, wie ist es dazu gekommen und wie verhält

00:22:59: sich die CDU denn jetzt eigentlich zu dieser, sagen wir mal, intellektuellen Bandbreite

00:23:04: zwischen "Wir stimmen zu" und "Das ist doch alles Scheiße".

00:23:08: Und dazu hören wir einmal Gitta Konnemann.

00:23:12: Vor gutem Jahr haben Sie dem zugestimmt und jetzt auf einmal sagen Sie, das wollen wir

00:23:16: doch alles anders.

00:23:17: Warum das?

00:23:18: Konrad Adenauer hat einmal gesagt, man kennt den ersten Satz, was interessiert mich mein

00:23:25: Geschwäts von gestern, es hindert mich nichts, dass der entscheidende zweite Satz jeden Tag

00:23:30: ein Stückchen schlauer zu werden.

00:23:31: Ja und ich finde, der entscheidende zweite Satz ist eigentlich nichts anderes als ein

00:23:37: Euphemismus für den ersten Satz.

00:23:41: Also was interessiert mich mein Geschwäts von gestern ist ja eigentlich nichts anderes

00:23:46: als jeden Tag ein Stückchen schlauer zu werden.

00:23:50: Ja vielleicht auch ein Schlückchen, aber ist mal ganz im Ernst, wenn Sie damit sagen

00:23:53: möchte, okay wir müssen uns jetzt die Situation anschauen und da hat sich massiv was verändert,

00:23:58: da müssen wir reagieren, dann müsste sich ja auch tatsächlich was geändert haben und

00:24:02: das ist ja eigentlich nicht der Fall, oder?

00:24:04: Genau, aber der Vorwurf, den Sie natürlich Hubertus Heil gerade machen ist, dass diese

00:24:10: neue Regelung, die die Ampel eingeführt hat mit den Stimmen der CDU, dass die quasi

00:24:14: nichts gebracht hat.

00:24:15: Das ist jetzt Ihre Schlussfolgerung nach einem Jahr.

00:24:18: Aber mal ehrlich, woran machen Sie das fest?

00:24:20: Gar nicht.

00:24:21: Hast du da was gefunden zu?

00:24:22: Nein, also das einzige was man weiß ist, dass mehr Leute ins Bürgergeld fallen, das kann

00:24:28: aber auch mit anderen Dingen zusammenhängen.

00:24:30: Also empirisch ist da gar nichts aufgearbeitet, überhaupt nicht.

00:24:33: Also ich verstehe ja, dass sie die Ampel an eine Beine kriegen wollen.

00:24:38: Ich verstehe ja, dass sie gerade auf dem Trip sind, wir müssen wieder die gute alte CDU

00:24:44: aus den 50er/60er Jahren sein, also die Union, also dieser harte Verein und hier ist Recht

00:24:51: in Ordnung und all diese Sachen, auch so eine Strenge gegenüber dem Bürger.

00:24:55: Das ist halt alles Waldkampfgeplänkel und mein Verdacht ist inzwischen, dass das wirklich

00:25:02: von der CDU eine reine Luftblase ist, weil mein Eindruck ist, dass Sie an den entscheidenden

00:25:08: Stellen Ihre eigene Entscheidung aus dem November 2022 selber entweder nicht mehr auf dem

00:25:16: Schirm haben oder selber auch gar nicht wirklich in Frage stellen.

00:25:21: Aber das ist ja mittlerweile fast schon eine Diagnose, die man da öfter stellen muss bei

00:25:24: der Union.

00:25:25: Ich sage nur #RadwegeinPeru, also wo diese große Diskussion geführt worden ist, um Entwicklungshilfe

00:25:33: und wo dann halt am Ende rauskam, dass ja vieles eben Prinzip auch auf Entscheidungen, ich

00:25:41: sage mal aus den Reihen der Union zurück geht.

00:25:43: Das war eine Entscheidung von Gerd Müller, CSU.

00:25:45: Ja eben, genau, von Gerd Müller angestoßen und auf einmal wird das heute kritisiert.

00:25:50: Also das musst du auch mal hinkriegen, dass du plötzlich gegen dich selber poltest, aber

00:25:54: das anderen zuschreibst.

00:25:55: Ist das clever oder ist das schon clever oder ist das doch dumm?

00:25:57: Das ist dumm halt, weil es noch schlimmer ist, wurde ja dann quasi auch noch einer grünen

00:26:01: Ideologie zugeschrieben.

00:26:03: Es wurde ja dann auch noch die grünen Spinnen völlig und jetzt brauchen wir Radwege im

00:26:07: Begriff.

00:26:08: Gerd Müller, CSU-Freunde.

00:26:09: Und die CDU ist da ein bisschen wir unterwegs und wir hören uns jetzt gleich zwei Clips

00:26:14: vom Kollegen Carsten Linnemann an, den ich ja sowieso gigantisch finde, oder?

00:26:19: Ja super, ein Generalsekretär, ach man muss sagen, mehr General als Sekretär, oder?

00:26:24: Ja, Linnemann berühmt geworden mit dem Satz einfach mal machen.

00:26:28: Ja, mit dem Ding zieht er ja durch die Gegner, hat einen eigenen Podcast und so und ist immer

00:26:33: einfach mal machen.

00:26:34: Und ich finde, das ist diese, ja diese, diese frühlingshafte Energie der CDU, die sagt,

00:26:40: komm, lass uns einfach mal ausprobieren und gar nicht so sehr drüber nachdenken.

00:26:44: Und das trifft natürlich in dem Fall hier auch wieder zu.

00:26:47: Sie haben mit abgestimmt und sagen dann ja später alle Scheiße einfach mal machen.

00:26:52: Nicht so viel drüber nachdenken.

00:26:54: Es ist Affektpolitik.

00:26:55: Ja, es ist Affektpolitik.

00:26:57: Es ist im Prinzip könnte man fast schon sagen, es ist Politik Tourette.

00:27:00: Oder kann man das so nicht sagen.

00:27:03: Darf man das?

00:27:04: Komm, wir haben vorne primaten Ping-Pong, also das.

00:27:07: Und Carsten Linnemann war zu Gast in einer Interview-Sendung und wird an der Stelle,

00:27:14: und jetzt bitte ganz genau zuhören, er wird an der Stelle konkrete drauf angesprochen,

00:27:18: dass die CDU ja mit den Sanktionen auch zufrieden war.

00:27:24: Und jetzt muss man im Hinterkopf haben, dass sie aber ja gerade im Moment genau das Gegenteil

00:27:29: sagen, also die Sanktionen bringen so nix.

00:27:31: Die Sanktionen müssen strenger werden, also im Prinzip Geld sofort einfrieren und Wohnungen

00:27:37: und all diese Sachen.

00:27:38: Und jetzt bitte mal genau zuhören, wie Carsten Linnemann reagiert.

00:27:42: Es wurde auch gelobt, dass Sanktionen vom ersten Tag an möglich sind.

00:27:46: Und Friedrich Merz sagte damals, dass Bürgergeld sei an klare, transparente und zutreffende

00:27:51: Bedingungen geknüpft.

00:27:52: War das eine Fehleinschätzung?

00:27:54: Das stimmt im Bezug auf die Sanktionen.

00:27:56: Aber man muss mal ganz offen sagen, wir müssen doch viel stärker noch für die Menschen da

00:28:01: sein, die nicht arbeiten können.

00:28:02: Merkst du, wie er quasi rhetorisch mitten drin in eine völlig andere Richtung abbiegt?

00:28:10: Also die CDU geht gerade raus und sagt, wir brauchen die Sanktionen, das ist alles viel

00:28:14: zu larifari, die sind alle faul, die müssen an der Arbeit.

00:28:17: Dann wird er konkret angesprochen auf die Sanktionen, also ob die dann quasi damals

00:28:23: eine Fehleinschätzung war, wo er dann nochmal bestätigt, nein, in Bezug auf die Sanktionen

00:28:27: war alles richtig, um dann zu sagen, wir müssen uns viel stärker um die kümmern, die gar nie

00:28:34: arbeiten können.

00:28:35: Ich kann es überhaupt nicht.

00:28:36: Ich bin ein bisschen fassungslos gerade.

00:28:37: Ist der Wahnsinn, oder?

00:28:38: Er macht nach hinten raus den SPD-Lauf.

00:28:41: Der kann alles.

00:28:42: Der ist quasi ein beidfüßiger Fußballer, der Politik.

00:28:46: Ist der Wahnsinn.

00:28:47: Der ist links wie mit rechts.

00:28:48: Der Linnemann ist der Neuestar.

00:28:50: Und dann ging die Antwort noch ein Stück weiter und jetzt, also das wird bei ihm immer konfuser,

00:28:56: aber wir hören uns jetzt nochmal den zweiten Teil der Antwort an.

00:28:59: Das Problem beim Bürgergeld ist nur, es gibt keine verbindliche Kooperation mehr zwischen

00:29:03: dem Staat und dem Bürgergeldempfänger.

00:29:05: Das heißt, wenn jemand eine zumutbare Arbeit, ja, wenn man ihm das anbietet und er sagt,

00:29:13: nein, passiert nichts.

00:29:14: Und deshalb möchten wir das System umstellen, dass wer arbeiten kann, der muss auch arbeiten

00:29:19: gehen.

00:29:20: Ansonsten bekommt er keine Sozialleistung, weil es ist einfach ein System, ja, das kann

00:29:25: nicht so funktionieren, dass jemand Sozialleistung erhält, nicht oder arbeiten geht und andere

00:29:30: sollen das für ihn bezahlen.

00:29:31: Und das muss geändert werden.

00:29:32: Also er ringt schon auch verbal mit seinen eigenen Gedanken.

00:29:36: Ja, es ist alles völlig konfus.

00:29:37: Also erstmal ist ja grundsätzlich die Idee des Sozialstaates oder der Sozialunterstützung,

00:29:43: dass diejenigen, die arbeiten gehen, einen Teil abgeben, an die die nicht arbeiten können

00:29:47: und so quasi das System auf Solidarität aufbaut, dass diejenigen getragen werden, von denen

00:29:52: die arbeiten können.

00:29:53: Das ist der erste Punkt.

00:29:54: Der zweite Punkt ist, dass er behauptet, dass, also dass man den Arbeit anbieten muss,

00:30:00: was ja auch schon alles passiert. Und zum Dritten fängt er dann plötzlich wieder mit Sanktionen an.

00:30:07: Also während er am Anfang seiner Antwort quasi sagt ja, im Bezug auf Sanktionen war alles richtig,

00:30:13: dann erzählt er irgendwas, wir müssen uns um die Kümmern gar nicht arbeiten können.

00:30:17: Und dann nach hinten raus zu sagen, aber was wir eigentlich brauchen sind Sanktionen.

00:30:21: Und ich finde, das ist so ein gedankliches Hirnkarussell bei der C-...

00:30:28: Und ich finde, niemand hat das wir war, der CDU besser auf den Punkt gebracht als Karsten Linnemann in diesen zwei Aussagen.

00:30:37: Aber letzten Endes glaube ich, dass er genau das schafft, was er wollte damit,

00:30:42: dass wirklich da einfach die Emotionen geschürt werden sollen.

00:30:45: Dass den Leuten gesagt wird, hier da gibt's Faule, die wollen hier nix machen und die müssen doch bestraft werden.

00:30:51: Wo so bisschen so, dass die negative Emotionen rausgekehrt wird.

00:30:56: Und dann ist man auf dem Sofa, und die sagen, ich schaffe mein ganzes Leben und die hängen darum.

00:31:02: Und das ist doch auf niederschen Instinkten aufgebaute Politik.

00:31:06: Ehrlich, ist das noch zeitgemäß, Philipp? Oder ist das wieder zeitgemäß?

00:31:10: Ich find's schlimm.

00:31:12: Die CDU erinnert sich gerade an alte Zeiten zurück.

00:31:15: Ich glaube, das ist so ein bisschen das Ding.

00:31:17: Meinst du, das ist Retropolitik?

00:31:19: Also für mich ist, wenn Söder sich hinstellt, wenn er dann sagt, ja, die gute alte Sozialhilfe und so,

00:31:25: das ist natürlich ganz klar wieder das Unterscheiden einer Bevölkerung in diejenigen, die quasi gut sind und was zu beitragen.

00:31:33: Und diejenigen, die faul sind, der faule Sozialhilfe-Empfänger.

00:31:37: Ja, das fein Bild.

00:31:39: Und das ist einfach ein Bild, was wieder in den Köpfen zementiert wird, wo man sagen muss, Leute,

00:31:44: Gesellschaft ist komplexer.

00:31:47: Also wer fällt heute alles unter das Bürgergeld?

00:31:50: Da geht's um die Leute, die irgendwie Unterstützung brauchen, weil sie Familie pflegen oder was auch immer.

00:31:55: Es wird aber ein Framing betrieben, was im Prinzip jedem einreden soll,

00:32:00: dass dieses Bürgergeld, was wir uns da leisten, dass das im Prinzip im Moment ein absoluter Luxus ist.

00:32:08: Weil man letztendlich das aber nicht wirklich mit Zahlen belegen kann,

00:32:12: versucht man sich wieder in diesem Bild des faulen Sozialhilfe-Empfängers oder des faulen Arbeitslosen.

00:32:19: Und wir erinnern uns alle an Arno Dübel, der damals auch immer wieder präsentiert wurde.

00:32:24: Und wir können ihn auch an dieser Stelle nochmal einmal hören, wie es gibt diese Leute

00:32:30: und wir hören einmal Arno Dübel, wie der damals übers Arbeitsamt gedacht hat.

00:32:34: Ich wohne hier in Hamburg, hab Post gekriegt hier von der Arche, aber aus Elmsthorn.

00:32:40: Aus Elmsthorn machen Sie sich mal ein Begriff.

00:32:46: Ich wohne hier in Hamburg, die glaubt doch wohl nicht, dass ich nach Elmsthorn fahre und arbeite.

00:32:51: Nein, das mach ich nicht. Elmsthorn, das wird zu schließlich Holstein oder so.

00:32:56: Ja, Rheinland-Pfalz wäre okay gewesen, aber noch nicht schließlich Holstein.

00:33:00: Also und das ist glaube ich das Bild, was die Leute oder was den Leuten in den Kopf gesetzt werden soll.

00:33:06: Also man versucht sozusagen dieses Feindbild zu etablieren und zu sagen, das ist repräsentativ.

00:33:11: Und das ist das große Problem, was wir haben, was durch keinerlei Zahlen gedeckt ist.

00:33:16: Es ist die Politik der starken Hand. Es ist dieses Fördern und Fördern.

00:33:22: Es ist im Prinzip auch da im Sozialsektor so ein bisschen ein auf AfD machen.

00:33:29: Aber jetzt mal ganz ehrlich, Philipp, ist es nicht, wenn man es jetzt mal runterbricht,

00:33:33: allgemein das, was die Union da gerade macht, dass sie versucht, tatsächlich, wie du schon gesagt hast,

00:33:38: die gute alte Zeit in Anführungszeichen wieder hochzuholen und zu sagen,

00:33:43: mit uns wird alles wieder so, wie es vielleicht nie war, endlich mal weg von diesen ganzen Veränderungen.

00:33:50: Man versucht den Leuten so eine wohle Genostalgie als Politik zu verkaufen.

00:33:55: Und dabei haut man im Prinzip auf die drauf, die sich am allerwenigsten wehren können.

00:34:00: Und wenn Sie jetzt immer über diese Totalverweigerer sprechen, wenn wir doch jetzt mal schauen,

00:34:05: wie viele Leute gibt es eigentlich in Deutschland, wo man sagen kann, die verweigern sich, die machen sogar nicht mit.

00:34:14: Also ich habe mir immer dafür interessiert, über was für eine Bevölkerungsgruppe reden wir da gerade.

00:34:19: Und dazu habe ich einen kleinen Infoklip.

00:34:22: Kernstück der neuen Grundsicherung sind schärfere Sanktionsmöglichkeiten

00:34:26: bis zur kompletten Streichung der Bezüge für Totalverweigerer, also diejenigen, die Jobs grundlos ablehnen.

00:34:33: Die Zahl dieser lag 2021 bei knapp 50.000.

00:34:37: Wir reden 2021 über 50.000 und weißt du was?

00:34:41: Komm, lass es sich bis 2024 bis zum heutigen Tag verdreifacht haben. 150.000 von mir aus.

00:34:48: Worüber reden wir bei knapp 4 Millionen Bürgergeldempfängern?

00:34:53: Wir reden über einen Bruchteil der Leute.

00:34:57: Das ist in knapp 4 Prozent nur.

00:34:59: Und machen einen Riesenfass auf und zementieren vor allen Dingen wieder in den Köpfen,

00:35:03: dass es da offensichtlich ganz, ganz viele Fäule gibt.

00:35:07: Und ich bin die Arme sau, die morgens aufstehen muss und arbeiten muss.

00:35:11: Ich finde es einfach absolut verwerflich, wenn so eine Politik einfach gemacht wird,

00:35:15: die einfach auch dann wirklich zusätzlich zur Ausgrenzung führt,

00:35:18: dass bestimmte Bevölkerungsgruppen einfach auch stigmatisiert werden.

00:35:22: Und das finde ich moralisch ekelhaft.

00:35:25: Ja, ich bin wahnsinnig froh, dass wir beide einer Meinung sind.

00:35:28: Und damit soll diese linksgrün versiffte Gebetstunde an der Stelle.

00:35:32: Wir sind uns einig.

00:35:35: Man überkritik.

00:35:40: Wir haben natürlich Zuschauerpost.

00:35:42: Zuschauerpost.

00:35:43: Es guckt uns ja keiner zu.

00:35:44: Zuhörerpost.

00:35:45: Zuhörerpost bekommen.

00:35:47: In dem Falle tatsächlich zuhörer und nicht zuhörerinnen.

00:35:50: Und dann hat Andreas uns geschrieben.

00:35:53: Andreas hat uns geschrieben und hat uns eine Geschichte geschrieben,

00:35:56: die er uns berichten möchte.

00:35:58: Weswegen er grundlos gute Laune hatte.

00:36:01: Und zwar, ich schlese es dir vor, wie er es mir geschrieben hat.

00:36:04: Sitze im Zug von München nach Hamburg.

00:36:06: Neben mir eine ältere Frau und ihr gegenüber ihr Mann.

00:36:09: Beide nörgeln die ganze Zeit über jeden und alles.

00:36:12: Wie scheiße die Bahn ist,

00:36:14: dass man im Wagon nicht mit dem Handy telefonieren darf,

00:36:17: und dann hat er mich infizieriert.

00:36:19: Vorab gesagt, ich habe nach betretenes Zug eingechickt.

00:36:22: Das heißt, für Menschen, die nicht so viel Bahn fahren,

00:36:25: man kann, wenn man einen Ticket reserviert hat,

00:36:27: ich checke ein.

00:36:28: Und dann weiß das auch im Prinzip der Schaffner,

00:36:31: dass man schon eingechickt hat.

00:36:33: Und muss das Ticket nicht kontrollieren.

00:36:35: Zugbeleider kommt und kontrolliert die beiden.

00:36:38: Die sitzen dabei.

00:36:40: Mich nicht, da ich ja eingechickt habe.

00:36:42: Sie zu mir entschuldigen Sie.

00:36:44: Sie haben Ihre Fahrkarte nicht vorgezeigt.

00:36:46: Ich habe mit der DB-App eingechickt.

00:36:48: Sie schaut mich an und ruft den Zugbeleider zu.

00:36:51: Und sagt zu ihm, Sie haben vergessen,

00:36:53: den jungen Mann zu kontrollieren.

00:36:55: Der Zugbeleider sagt, er hat vorher eingechickt.

00:36:58: Sie, Ihre Aufgabe ist es aber, jeden zu kontrollieren.

00:37:01: Zugbeleider versucht, das ihr Erfolglust zu erklären,

00:37:04: was eingechickt heißt, gibt auch aber eine Weile auf und geht.

00:37:07: Während er ihr es erklärt, pack ich meinen Spiegel aus.

00:37:10: Er liest den Spiegel aus und fängt an zu lesen.

00:37:13: Er hat die Beleidigung auf, der Linken zu schließen.

00:37:16: Er hat die Beleidigung auf, der Linken zu lesen.

00:37:19: Er hat die Beleidigung auf, der Linken zu lesen.

00:37:22: Er hat die Beleidigung auf, der Linken zu lesen.

00:37:25: Er hat die Beleidigung auf, der Linken zu lesen.

00:37:28: Er hat die Beleidigung auf, der Linken zu lesen.

00:37:31: Er hat die Beleidigung auf, der Linken zu lesen.

00:37:34: Ich habe die Beleidigung auf, der Linken zu lesen.

00:37:37: Ich habe die Beleidigung auf, der Linken zu lesen.

00:37:40: Ich habe die Beleidigung auf, der Linken zu lesen.

00:37:43: Ich habe die Beleidigung auf, der Linken zu lesen.

00:37:46: Ich habe die Beleidigung auf, der Linken zu lesen.

00:37:49: Ich habe die Beleidigung auf, der Linken zu lesen.

00:37:52: Ich habe die Beleidigung auf, der Linken zu lesen.

00:37:55: Ich habe die Beleidigung auf, der Linken zu lesen.

00:37:58: Ich habe die Beleidigung auf, der Linken zu lesen.

00:38:01: Ich habe die Beleidigung auf, der Linken zu lesen.

00:38:04: Ich habe die Beleidigung auf, der Linken zu lesen.

00:38:07: Ich habe die Beleidigung auf, der Linken zu lesen.

00:38:10: Ich habe die Beleidigung auf, der Linken zu lesen.

00:38:13: Ich habe die Beleidigung auf, der Linken zu lesen.

00:38:16: Ich habe die Beleidigung auf, der Linken zu lesen.

00:38:19: Ich habe die Beleidigung auf, der Linken zu lesen.

00:38:22: Ich habe die Beleidigung auf, der Linken zu lesen.

00:38:25: Ich habe die Beleidigung auf, der Linken zu lesen.

00:38:28: Ich habe die Beleidigung auf, der Linken zu lesen.

00:38:31: Ich habe die Beleidigung auf, der Linken zu lesen.

00:38:34: Ich freue mich schon auf die nächste Folge.

00:38:37: Er hat damit ein bisschen auf den Punkt gebracht,

00:38:40: was eigentlich unser Anliegen ist.

00:38:43: Trotz der Tatsache, dass alles so oft trüb und trist ist,

00:38:47: dass wir trotzdem versuchen, dem allen noch ein kleines Lächeln abzuringen.

00:38:51: Dafür sind wir hier.

00:38:54: Das hast du wunderschön gesagt.

00:38:56: Jetzt habe ich auch direkt Lust auf den zweiten Zitatort.

00:38:59: Zitatort.

00:39:01: Wir machen jetzt eine Reise ins Bewusstsein von Olaf Scholz.

00:39:05: Weil er bei "Drei nach neun" war.

00:39:08: Der Kult-Talk-Show.

00:39:11: Er ist von Giovanni De Lorenzo befragt worden.

00:39:14: Giovanni De Lorenzo, als Moderator von "Drei nach neun",

00:39:18: hat dieses Gespräch folgendermaßen eingeleitet.

00:39:21: Ich begrüße den Bundeskanzler bei "Drei nach neun".

00:39:24: Wir haben einen guten Tag.

00:39:27: Ich begrüße den Bundeskanzler bei "Drei nach neun".

00:39:30: Ich bitte Ihnen, eine kleine Vorrede zu erlauben.

00:39:33: "Drei nach neun" ist bekanntlich eine Unterhaltungssendung.

00:39:36: Das heißt, sehen Sie uns nach,

00:39:39: wenn wir allenfalls am Rande darüber sprechen,

00:39:42: warum Olaf Scholz keine Marschflugkörper in die Ukraine schicken möchte.

00:39:46: Oder wie der neuste Stand zur Schuldenbremse war.

00:39:49: Das alles werden wir in der nächsten Saison

00:39:52: nicht behandeln, dafür große Chance,

00:39:56: vielleicht besser zu verstehen, wie Olaf Scholz zu Olaf Scholz wurde.

00:40:00: Und was ihn emotional bewegt.

00:40:03: Ja.

00:40:05: An dem Ding ist so viel falsch.

00:40:08: Wir haben erst mal eine Reise in den Bewusstsein von Giovanni De Lorenzo.

00:40:12: Das lässt journalistisch einiges erwarten.

00:40:15: Wir haben es nicht mehr gemacht.

00:40:18: Wir haben es nicht mehr gemacht.

00:40:21: Wir haben es nicht mehr gemacht.

00:40:24: Wir haben es nicht mehr gemacht.

00:40:27: Wir haben den Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland sitzen.

00:40:30: Aber wir werden über nichts sprechen, was uns wirklich interessiert.

00:40:33: Wir wollen wissen,

00:40:36: welche Emotionen Olaf Scholz hat.

00:40:39: Das müsste ein sehr kurzes Gespräch sein.

00:40:42: Beide Begriffe haben in einem Satz nichts verloren.

00:40:45: Du meinst Emotionen Olaf Scholz?

00:40:48: Ja, natürlich.

00:40:51: Ich verstehe auch, dass Olaf Scholz eine Talkshow geht.

00:40:54: Alles schön und gut.

00:40:57: Aber ich kann doch nicht wie ich den Bundeskanzler...

00:41:00: Ne, ja.

00:41:03: Ich sehe dich absolut erschüttert.

00:41:06: Ja, aber ich denke, dann ladet ihn doch nicht ein.

00:41:09: Dann ladet doch irgendjemand von unter uns ein,

00:41:12: der gerade irgendwie ein Smoothie-Laden in Berlin eröffnet hat.

00:41:15: Und sagt, ich hatte eine tolle Zeit bei unter uns.

00:41:18: Aber ich habe jetzt festgestellt, ich presse lieber Bananen aus.

00:41:21: Das ist da tausendmal entspannender,

00:41:24: als über die nicht vorhandenen Emotionen von Olaf Scholz zu sprechen.

00:41:27: Letztlich leuchtet ja jedem ein.

00:41:30: Drei nach neun, da sitzt dann, weiß ich nicht,

00:41:33: DJ Ötzi, Gatti Hummels.

00:41:36: Oder vielleicht auch mal Tobias Mann,

00:41:39: der ein bisschen erzählt, wie es bei Mastodon abläuft.

00:41:42: Ja, zum Beispiel. Also solche Leute sitzen da.

00:41:45: Da erwartet man jetzt natürlich keinen investigativen Journalismus.

00:41:48: Aber dass Giovanni di Lorenzo sich befleißigt fühlt,

00:41:51: im Grunde sich zu entschuldigen vorab,

00:41:54: für all das, was er jetzt journalistisch nicht tun wird.

00:41:57: In den nächsten, ich kann es verraten, 25 Minuten,

00:42:00: die er gesprochen hat mit Olaf Scholz in dieser Strecke.

00:42:03: Das ist schon geil, oder?

00:42:06: Ja, das ist schon ein bisschen vorab schon mal.

00:42:09: Aber das werden wir alles nicht abarbeiten.

00:42:12: Du hast ja das ja auch angesehen.

00:42:15: Wie war denn während dieser Aussagen der Gesichtsausdruck von Olaf Scholz?

00:42:18: Der hat sich gefreut.

00:42:20: Es ist natürlich für ihn wunderbar.

00:42:22: Ein Mann, der eigentlich über nichts großartig reden möchte,

00:42:25: kann sich schon mal darauf einstellen,

00:42:28: dass er auch gar nichts großartig gefragt werden wird.

00:42:31: Das heißt, das ist für ihn eigentlich ein Absolutes,

00:42:34: das er sich auch überlegen durfte.

00:42:37: Das Schöne ist nur für uns beide jetzt hier,

00:42:40: dass Olaf Scholz in dieser vermeintlichen Oberflächlichkeit

00:42:44: ganz viele Einblicke in seine Psyche zugelassen hat,

00:42:47: die man so nicht vermutet hätte.

00:42:50: Jetzt sitze ich am Marant meines Sessels.

00:42:53: Kannst du auch?

00:42:55: I shit you not.

00:42:57: Die erste Frage, die Giovanni di Lorenzo stellt

00:43:00: und die erste Antwort, die Olaf Scholz gibt,

00:43:03: dass ich es gar nicht besser hätte selber sagen können,

00:43:06: als Kabarettist Olaf Scholz macht den Sack satirisch zu,

00:43:09: ohne es zu merken.

00:43:11: Am ihrem Vater stammt die Auskunft.

00:43:14: Der Junge wollte schon mit zwölf Bundeskanzler werden.

00:43:17: Ist das wahr oder war das eine dem Alter geschuldete Verklärung?

00:43:23: Also ich erinnere mich nicht.

00:43:25: Ja, ich erinnere mich nicht.

00:43:27: Gut ist aber auch seine Standardantwort.

00:43:30: Absolut.

00:43:32: Und es geht ja noch weiter.

00:43:34: Das Beste ist, Giovanni di Lorenzo will natürlich da,

00:43:37: an dieser Stelle heikler Punkt, wissen wir alle,

00:43:40: der Wunsch Bundeskanzler zu werden in Jugendjahren,

00:43:43: da will er natürlich nicht nachlassen und erbohrt weiter.

00:43:46: Und das geht so.

00:43:48: Ist aber eine super Geschichte, ich würde das nicht dementieren.

00:43:51: Ich such dazu gar nichts.

00:43:53: Also erst mal, kann ich dich nicht erinnern.

00:43:55: Und dann sagt er, ich sage dazu gar nichts.

00:43:57: Und schon fühlt man sich quasi transportiert

00:43:59: in irgendeine Cum-Ex-Befragung.

00:44:01: Wollte ich grad sagen, ja.

00:44:03: Also ich glaube, innerlich war Olaf Scholz da

00:44:05: wieder schon wieder im Wirecard-Ausschuss.

00:44:07: Und dann ging es natürlich journalistisch ganz knallhart weiter.

00:44:10: Es ging um Essen, im weitesten Sinne,

00:44:13: und Essen zubereiten.

00:44:15: Und auch hier hat Olaf Scholz selbst bei diesem,

00:44:19: nicht sonderlich heiklen Thema,

00:44:22: hat er gescholzt.

00:44:24: Er hat also eine Antwort gegeben,

00:44:27: die, wenn man das vergleichen würde,

00:44:30: mit der Ausfahrt auf einem Meer mit einem Boot,

00:44:33: die einen ganz nach weit draußen bis zur Morizont geführt hat.

00:44:37: Hör mal zu.

00:44:39: Ich weiß noch etwas, was ich aber nicht von ihrem Vater habe,

00:44:42: nämlich dass sie am Wochenende gerne abwechselnd füreinander kochen.

00:44:45: Was ist denn das Gericht, das bei ihnen immer gelingt?

00:44:48: Immer mehr.

00:44:50: Weil das ja doch so ist,

00:44:53: dass man sich über die Jahre hinweg

00:44:56: ein paar unterschiedliche Gerichte zutraut.

00:44:59: Und die dann, wenn sie gut gelingen, auch wieder produziert.

00:45:02: Und ich weiß nicht, wann es losging,

00:45:05: dass wir das Kochen für uns als gemeinsame Erfahrung haben

00:45:09: so entwickelt haben.

00:45:12: Aber es war dann irgendwann so.

00:45:15: Und jeder hat seine eigenen.

00:45:18: Und der hat auf diese Frage, diese ganz konkrete Frage,

00:45:21: eigentlich nicht geantwortet.

00:45:24: Und der kommt gar nicht mehr raus.

00:45:27: Und das ist ein typischer Scholz.

00:45:30: Das hast du an ganz vielen anderen Stellen,

00:45:33: dass er einfach auf ganz konkrete Fragen

00:45:36: in einer fast schon virtuosen Art und Weise nicht antwortet.

00:45:39: Für ihn ist es egal, ob er im Bundestag für Drichmärz gegenüber steht

00:45:42: oder bei drei nach neun gegenüber von,

00:45:45: oder bei von, oder bei von, oder bei von, oder bei von.

00:45:48: Das ist schon Wanny Zarella.

00:45:51: Das ist schon Wanny, die Lorenzo.

00:45:54: Sitzt, das macht für den Scholz überhaupt keinen Unterschied mehr.

00:45:57: Ja, und das müssen wir auch fast schon bewundern,

00:46:00: feststellen, das muss auch erst mal hinkriegen.

00:46:03: Also, wenn du jeder Gesprächssituation dadurch gewachsen bist,

00:46:06: dass du halt immer diese unfassbaren Umwilligen nehmen kannst,

00:46:09: um die Menschen verbal ins Delirium einfach auch zu reden,

00:46:12: er hat aber dann auf diese Frage,

00:46:14: weil ich weiß, es sitzen jetzt alle dann auch an ihren Podcast empfängern

00:46:17: und fragen sich, aber was sind denn so gerichtet, die Scholz so macht?

00:46:20: Er hat tatsächlich dann noch, auch hier muss man sagen,

00:46:23: Giovanni Zarella, die Lorenzo, hat nachgebohrt,

00:46:27: ist seiner journalistischen Pflicht nachgekommen

00:46:30: und hier ist die Antwort von Olaf Scholz, war der gerne Macht.

00:46:33: Sagen Sie doch mal eins, was immer besser wird,

00:46:36: ist das, was ich schon mal öffentlich gesagt habe, Königsberger Klopse.

00:46:39: Das ist für mich schwer.

00:46:41: Ja, aber wenn man einmal weiß, wie es geht, ist es nicht mehr schwer.

00:46:44: Ja, und das ist doch so ein Aforismus,

00:46:46: den kann man sich ja auf dem Weihnachtsmarkt

00:46:48: in so ein Brechchen brennen lassen mit dem Lötkolben.

00:46:51: Wenn man einmal weiß, wie es geht, ist es nicht mehr schwer, oder?

00:46:54: Aber dass Giovanni die Lorenzo dann auch nicht mehr sagt,

00:46:57: ja, das ist ja schwer, Königsberg, das sind Klöße.

00:47:00: Das ist ja an Klößen jetzt schwer.

00:47:03: Ich weiß dir, Philipp, dass du jetzt innerlich ein bisschen leidest,

00:47:06: dass du das Gefühl hast, dass wir uns politisch nicht so ganz...

00:47:09: Ich sag hier gerade über Mikro zusammen.

00:47:12: Ja, ich sehe dir auch ein bisschen an.

00:47:15: Das ist dir, ich erinnere dich, ein bisschen zu wenig politisch jetzt an dieser Stelle.

00:47:18: Nein, ich finde, das ist ja eigentlich alles hochpolitisch.

00:47:21: Aber ja, jetzt warte mal ab, jetzt kommt nämlich natürlich noch,

00:47:24: ich würde mal sagen, der Schlüsselmoment, das Interviews,

00:47:27: der aber weder Giovanni die Lorenzo noch den Zuschauerinnen und Zuschauern

00:47:31: bei "3 nach 9" aufgefallen ist.

00:47:34: Und dann kommt Giovanni die Lorenzo im Zuge der Besprechung der Königsberger Klöße.

00:47:38: Kommt Giovanni die Lorenzo zu sprechen, auf Angela Merkel.

00:47:42: Und hör jetzt bitte mal ganz genau hin, wie Olaf Scholz

00:47:46: auf die Erwähnung von Merkel reagiert.

00:47:49: Da haben Sie was gemeinsam mit Ihrer Vorgängung gewinnen.

00:47:52: Die ist auch sehr gerne Herr Königsberger Klöße.

00:47:55: Dann habe ich mich immer wieder an verschiedene Fische herangetraut.

00:47:59: Also das Trauma Merkel scheint bei ihm nur so präsent zu sein,

00:48:09: dass er das einfach in dem Moment ausblendet.

00:48:12: Aber auch ich finde, das ist auch ein großerartiger Satz für ein Kochbuch.

00:48:17: Dann habe ich mich an verschiedene Fische herangetraut.

00:48:20: Auch das finde ich ja irgendwie so, ja, dann habe ich, ne?

00:48:25: Marscholle, Madurade, habe ich mich mal herangetraut.

00:48:30: Ja und wie er sich herangetraut hat, lieber Philipp?

00:48:33: Ich esse gerne ganze Fische.

00:48:35: Ich auch.

00:48:39: Und weißt du was mein Lieblingsfisch ist?

00:48:43: Orca.

00:48:44: Ich esse gerne so ein ganzen Orca.

00:48:46: Da ist ordentlich hier Omega 3 Fett dran.

00:48:50: Das ist gut für die Herzkreislaufbumpe.

00:48:52: Natürlich.

00:48:53: Ich esse gerne ganze Fische.

00:48:55: Aber das muss man tatsächlich ja in Deutschland,

00:48:58: das muss man euch Kultur berausen, was Fische essen ja auch angeht.

00:49:01: Das muss man euch das ja auch mal sagen.

00:49:03: Wer mit Fischstäbchen, also mit in Legosteingröße,

00:49:08: Gepress und Selagsfilet aufwächst,

00:49:10: für den ist das natürlich eine neue Erfahrung zu sagen,

00:49:13: ich esse gerne ganze Fische.

00:49:15: Ja, das ist ne Frischheit.

00:49:16: Ja, ne bodenlose Frischheit.

00:49:18: Ich habe jetzt, hätte der Söder da gesessen,

00:49:21: ich esse gerne ganze Schwange.

00:49:23: Ja, natürlich.

00:49:24: Das wäre von Söder das Zitat gewesen, was hängen bleiben.

00:49:27: Aber ich finde es wirklich bemerkenswert.

00:49:29: Ich wollte dieses Interview gar nicht ganz gucken,

00:49:31: weil ich dachte, was soll dafür ein Erkenntnisgewinn sein?

00:49:34: Aber merkst du mal, was wir alles erfahren.

00:49:37: Er will nicht über Merkel reden?

00:49:38: Ja, total.

00:49:39: Er kann sich nicht erinnern.

00:49:41: Und er isst gerne ganze Fische.

00:49:43: Wie das zusammenpasst.

00:49:45: Also ich habe mich zum Beispiel gefragt,

00:49:47: was er das gesagt hat mit dem ganzen,

00:49:49: ich esse gerne ganze Fische.

00:49:51: Hat er beim Essen eine Entschlossenheit,

00:49:53: die ihm in der Politik fehlt?

00:49:55: Also hat er zu Hause schon mal irgendwie Lust,

00:49:58: sich jetzt den ganzen Barsch im Ganzen in den Hals zu stopfen.

00:50:03: Und machte deswegen die Politik der kleinen Bissen,

00:50:08: wenn er dann tatsächlich im Politikbetrieb tätig ist.

00:50:11: So ist meine Assoziation jetzt gewesen,

00:50:13: bei dem, was Scholz da gesagt hat.

00:50:15: Ich bin bei dir.

00:50:17: Man hat so das Gefühl, er weicht die ganze Zeit aus.

00:50:20: Lorenzo will ihn ja festnehmen,

00:50:22: auf dieses Sieg kochen ja gerne.

00:50:24: Und ich glaube,

00:50:25: unter uns,

00:50:26: dass Scholz das gar nicht so oft betreibt

00:50:28: und gar nicht so genau wusste,

00:50:30: was er da jetzt für ein Gericht nennen soll,

00:50:32: weil er dann nicht so richtig eins hat.

00:50:34: Und das merkt man jetzt gleich ganz doll

00:50:38: bei diesem Austausch zwischen

00:50:40: Starjournalist Giovanni Lorenzo

00:50:43: und Hobbykoch Olaf Scholz.

00:50:46: Der letzte, den ich gemacht habe, war ein Zander.

00:50:48: Das fand ich ganz toll.

00:50:50: In der Salzkruste?

00:50:52: Nicht in der Salzkruste, sondern im Backofen.

00:50:54: Genau, nicht in der Salzkruste, sondern im Backofen.

00:50:57: Und ich freue mich persönlich

00:51:00: aus Erste Kochbuch von Olaf Scholz

00:51:02: nach diesen ganzen Einlassungen.

00:51:05: Nee, es waren Auslassungen.

00:51:08: Das war ein Auslassung.

00:51:10: Das waren keine Einlassungen, das waren Auslassungen.

00:51:13: Wir haben den Fisch gemacht in der Salzkruste,

00:51:15: ne, im Backofen natürlich.

00:51:17: Salzkruste oder Backofen, ja.

00:51:19: Aber jetzt mal ganz ehrlich, Philipp,

00:51:21: ich habe dich jetzt ja so ein bisschen mitgenommen

00:51:23: auf diese emotional-psychologische Reise

00:51:25: durch den Geist von Olaf Scholz.

00:51:27: Was nimmst du mit?

00:51:28: Ich weiß aber,

00:51:29: ich weiß noch nicht, ob ich dir dafür dankbar bin.

00:51:31: Was entscheidet sich erst noch?

00:51:33: Ja, aber vielleicht hast du ein Fazit.

00:51:35: Hast du irgendwas, was du jetzt mitnimmst

00:51:37: aus diesem Gespräch

00:51:38: zwischen Giovanni di Lorenzo und Olaf Scholz?

00:51:40: Ja, ich möchte gerne Friedrich Merz als Bundeskanzlerin.

00:51:43: Das ist mein Fazit.

00:51:45: Nach 25 Minuten.

00:51:47: Olaf Scholz bei Giovanni di Lorenzo.

00:51:50: Wünsche ich mir die harte Hand vom Friedrich Merz.

00:51:53: Oh Gott, das will ich.

00:51:55: Schön, denn danke.

00:51:57: Was ich eigentlich noch mal spannender finde,

00:51:59: ist ja was Besonderes,

00:52:01: dass ein Bundeskanzler eine Talksendung geht.

00:52:04: Das sagt Giovanni di Lorenzo auch am Ende noch mal

00:52:07: und betont auch, dass Olaf Scholz keine Vorbedingungen gestellt hat.

00:52:10: Und das wird auch beklatscht von den Zuschauern

00:52:13: und Zuschauern im Studio,

00:52:15: dass er da hin ist, ohne irgendwelche Vorgaben zu machen.

00:52:17: Wobei man ehrlicherweise sagen muss,

00:52:19: bei den Antworten, die er gibt,

00:52:21: braucht er auch keine Vorbedingungen stellen.

00:52:23: Exakt.

00:52:24: Also die hätte er jetzt auch so in jeder Bundesdastdebatte geben können.

00:52:27: Aber da steckt ja wahrscheinlich auch so ein bisschen dahinter,

00:52:30: der Wunsch auch in Hinblick auf Wahlen und so,

00:52:33: auch noch mal so ein bisschen den Menschen,

00:52:35: die sich nicht mehr über Olaf Scholz zu zeigen.

00:52:37: Das war ja wahrscheinlich auch die Entscheidung

00:52:39: im Team oder bei den Beratern.

00:52:41: Hältst du das für eine kluge Idee?

00:52:44: Ja, nein, aber die Frage ist ja so ein bisschen,

00:52:49: der Mensch Olaf Scholz.

00:52:51: Wir haben heute auch so ein bisschen über unterschiedliche

00:52:54: Politikatypen gesprochen.

00:52:56: Wir haben heute über Carsten Lindemann

00:52:58: einfach dieses einfach mal machen

00:53:00: und fordern und fördern,

00:53:02: dass man sich auch so ein bisschen an den Anfängen

00:53:05: von den Söder gehabt hat,

00:53:07: der irgendwie den Aschermittwoch her,

00:53:09: die gute, alte, soziale Lüfe.

00:53:11: Und dann haben wir diesen Politikatypus von Olaf Scholz,

00:53:14: der ja Salzgrusse oder Backofen,

00:53:16: und der sich ja stylistisch schon auch so ein bisschen

00:53:19: an Angela Merkel orientiert.

00:53:21: Oder ich meine,

00:53:23: wäre das Interview mit Angela Merkel ähnlich verlaufen?

00:53:26: Also ich muss ja immer wieder sagen,

00:53:28: so rückblickend auch, egal wie man zu Merkel steht,

00:53:31: das ist unterhaltungswert,

00:53:33: weil sie auch ab und zu mal Sprüche rausgehauen hat,

00:53:35: die man jetzt von ihr nicht erwartet hätte.

00:53:37: Also Angela Merkel konnte durchaus eine gewisse Komik entwickeln,

00:53:40: und das geht ja Olaf Scholz völlig ab.

00:53:42: Dieses Gespräch hatte was,

00:53:44: war eher auf der seditativen Seite unterwegs.

00:53:47: Also ich musste wirklich mehrfach stoppen,

00:53:50: weil ich eingenickt bin.

00:53:52: Und da ich ja, du weißt, ich habe Schlafprobleme,

00:53:55: ich glaube, das wird heute Abend,

00:53:57: werde ich dieses Gespräch nochmal hören

00:53:59: und dann wieder schlafen.

00:54:01: Olaf Scholz ist gänzlich ohne Höhepunkte unterwegs beim Sprechen.

00:54:04: Also er ist einfach ein Redner,

00:54:06: der immer im gleichen Termbre vor sich hinspricht,

00:54:09: und der überhaupt keine Überraschungen bereithält.

00:54:12: Weder vom Ausdruck noch vom Innenrecht.

00:54:15: Aber dann ist es ja schon so,

00:54:17: dass wir sagen können,

00:54:19: ein bisschen, dass natürlich die Art und Weise,

00:54:22: wie er spricht,

00:54:24: eben schon auch ganz entscheidend ist,

00:54:27: für die Wahrnehmung der Menschen

00:54:30: mit seinen Qualitäten als Kanzler,

00:54:32: die ja grundsätzlich, kann man sagen,

00:54:34: nur weil einer langweilig spricht,

00:54:36: heißt das noch lange nicht,

00:54:38: dass er gute Inhalte hat,

00:54:40: oder umgekehrt.

00:54:42: Das heißt aber schon,

00:54:44: dass das Bild über Olaf Scholz

00:54:47: letztendlich schon auch sehr geprägt ist,

00:54:50: durch seine Art zu sprechen.

00:54:52: Und er sich ja auch immer wieder

00:54:54: in diese Worthülsen zurückzieht.

00:54:56: Ich würde es dir ein Olaf Scholz vorstellen,

00:54:59: der so richtig nach vorne geht.

00:55:01: Ich glaube, wir haben vor ein, zwei Sendungen,

00:55:04: haben wir ja mal einen Ausschnitt von Olaf Scholz gehabt,

00:55:07: wo er im Bundestag irgendwie richtig abgegangen ist.

00:55:10: Er bobt, der soll kein Glasken haben.

00:55:13: Würdest du dir das mehr wünschen von einem Bundeskanzler

00:55:16: oder sagst du, na ja, eigentlich ist das ja ganz gut,

00:55:19: wenn der Bundeskanzler so eine Art sprachlichen Schutzschirm

00:55:22: um sich trägt,

00:55:24: dann ist das ja auch gut.

00:55:26: Ich finde, Olaf Scholz hat durch das, wie er redet,

00:55:29: etwas sehr Distanziertes.

00:55:31: Und es fehlt die Nähe einfach,

00:55:34: auch wenn ich ihm zuhöre.

00:55:36: Er nimmt die Menschen überhaupt nicht mit.

00:55:38: Du hast das Gefühl, du kommst an ihn nicht ran,

00:55:41: weil du ja auch buchstäblich auch nicht an ihn ran kommst,

00:55:44: in dem Gespräch nicht.

00:55:46: Du kommst nicht an seine Gedanken ran,

00:55:48: du kommst nicht an seine Emotionen ran.

00:55:50: Und das ist etwas,

00:55:52: was ich für ein bisschen für mich nicht so richtig

00:55:56: habe, um in irgendeiner Art und Weise von einem Politiker

00:55:59: mitgenommen zu werden.

00:56:01: Das heißt, das fällt bei mir völlig aus,

00:56:04: wenn ich Olaf Scholz zuhöre.

00:56:06: Das geht völlig an mir vorbei.

00:56:08: Damit wird es natürlich dann auch irgendwann zum politischen Problem.

00:56:11: Dass wir auf jeden Fall hier bei "Grundnussgutelaune"

00:56:14: in Zukunft weiter unter Beobachtung haben werden.

00:56:17: Glaubst du denn ernsthaft,

00:56:19: dass er jetzt seine Geschichte mit dem Zander und der Salzgruß

00:56:22: hat er erzählt?

00:56:24: Der ist in Königsberger Klopse, der ist doch jetzt durch.

00:56:27: Nein, der ist jetzt nächste Woche wieder da.

00:56:30: Der hat sich so wohl gefühlt.

00:56:32: Nächste Woche sprechen die über, weiß ich nicht,

00:56:35: FIFA auf der Playstation.

00:56:37: Sie hören nun den ungeschnittenen Versuch von Tobias Mann,

00:56:40: die Sendung professionell zu beenden.

00:56:42: Ja, und bevor Philipp und ich uns jetzt gleich ...

00:56:45: Ja, und bevor Philipp und ich uns jetzt gleich wieder Fische

00:56:48: im Ganzen reinziehen, nach Scholz' ich schon Vorbild.

00:56:51: Pfff, nee.

00:56:53: Gleich auf, ich's gleich auf.

00:56:55: Ja, Philipp und ich,

00:56:57: wir werden uns jetzt gleich wieder ...

00:56:59: Ja, Philipp und ich,

00:57:01: wir werden uns jetzt gleich wieder ganze Fische ...

00:57:04: Ja, Philipp und ich,

00:57:06: wir werden uns gleich wieder Fische im Ganzen reinziehen.

00:57:09: Und deswegen ist jetzt vorbei mit "Grundnussgutelaune" für heute.

00:57:12: Wenn ihr ... Nee, das war auch Scheiße.

00:57:15: Ich hab dann nicht mit einer Frage gerechnet.

00:57:18: Wissen, was für ein Sendungskonzept mir war,

00:57:21: es war völlig neu, dass hier auch Fragen gestellt werden.

00:57:24: Klar, ja, ich hab das nicht mit einer Frage gerechnet.

00:57:27: Ich hab das nicht mit einer Frage gerechnet.

00:57:30: Ich hab das nicht mit einer Frage gerechnet.

00:57:33: Ich hab das nicht mit einer Frage gerechnet.

00:57:36: Ich hab das nicht mit einer Frage gerechnet.

00:57:39: Ich hab das nicht mit einer Frage gerechnet.

00:57:42: Ich hab das nicht mit einer Frage gerechnet.

00:57:45: Klar, ich hab das nicht mit einer Frage gerechnet.

00:57:48: Ja, Philipp und ich,

00:57:50: wir werden uns gleich Fische im Ganzen reinziehen.

00:57:53: Ich mach ne Scholle ...

00:57:55: Ja, das war's schon wieder mit "Grundnussgutelaune" Freunde.

00:57:58: Und wenn ihr Themenvorschläge habt, tolle Titate

00:58:01: oder ne Meinung habt,

00:58:03: dann freuen wir uns über jede E-Mail, die kommt an

00:58:06: hallo@grundnussgutelaune.de

00:58:09: Oder packt den Zander in Backpapier und schickt in uns.

00:58:12: Denn ihr könnt auch selbst zum Zitat werden.

00:58:15: Deswegen schickt uns einfach ne Sprachnachricht

00:58:18: auf speakpipe.com/ggl.

00:58:20: Speakpipe wie die Sprechpfeife

00:58:22: und GGL für grundlos gute Laune.

00:58:24: Und da wird der Fisch hier frisch serviert.

00:58:27: Die nächste Folge kommt wieder regulär in 14 Tagen.

00:58:30: Und zwar am 10. April.

00:58:32: Bitte bewertet uns überall, wo man das machen kann.

00:58:35: Schreibt uns eine nette Rezension.

00:58:37: Abonniert uns und ganz wichtig Leute,

00:58:39: leutet das Glöckchen.

00:58:41: Wo irgendwie Glöckchen sind auf eurem Bildschirm,

00:58:44: klickt da drauf.

00:58:46: Leuten, leuten, leuten, liebe Leute.

00:58:48: Auch alle Lizenzvereinbarungen einfach akzeptieren.

00:58:51: Alle AGBs.

00:58:53: Nicht einfach.

00:58:55: Ganz, ganz wichtig.

00:58:57: Wir verabschieden uns aber mit einem Zitat von dem Kollegen

00:59:00: Jens Spahn, der letzte Woche bei Maischberger saß.

00:59:03: Und da ging's um das Thema,

00:59:06: was er in die Politik gekommen ist.

00:59:09: Das hat als Hobby begonnen.

00:59:11: Da macht er einen schönen Vergleich

00:59:13: oder schlägt einen sehr schönen Bogen zu seinem Bruder,

00:59:16: der offensichtlich auch ein Hobby hatte.

00:59:18: Das zeigt einfach diese innere Demut

00:59:22: und Bescheidenheit von Jens Spahn.

00:59:25: Viel Vergnügen.

00:59:27: Ich hab's mit Freunden begonnen.

00:59:29: Wir waren nicht allein,

00:59:31: sondern man fängt ja meistens ein Hobby an zusammen mit anderen.

00:59:34: Und da hat die Fußballgene mein Jüngerer abbekommen.

00:59:37: Der ist mit Freunden zum Fußball gegangen.

00:59:39: Ich bin zur Junge Union gegangen in die Politik hinein.

00:59:42: Wir haben beide versucht, in die Bundesliga zu kommen.

00:59:45: Er ist in der Kreisliga geblieben.

00:59:47: Aber ...

00:59:49: Das war Folge 5 von "Grundlos gute Laune"

00:59:52: mit Philipp Simon und Tobias Mann.

00:59:54: Produktion Flashflow Recordings.

00:59:56: Tschüssi Kowski, ihr kleinen Racker.

00:59:59: und auch bei dem.

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